Bewertung:

Das Buch bietet eine aufschlussreiche Erkundung der hawaiianischen Geschichte, wobei der Schwerpunkt auf den Auswirkungen der amerikanischen Kolonisierung aus der Sicht der Ureinwohner liegt. Es unterstreicht die Widerstandsfähigkeit des hawaiianischen Volkes und stellt die vorherrschenden Erzählungen über seine Geschichte in Frage.
Vorteile:⬤ Bietet eine authentische Perspektive auf die hawaiianische Geschichte aus der Sicht der Ureinwohner.
⬤ Gut recherchiert und unter Verwendung von Quellen in hawaiianischer Sprache, die den Widerstand gegen die Kolonialisierung dokumentieren.
⬤ Erhellt die falschen Vorstellungen von der passiven Akzeptanz der Hawaiianer während der Annexion.
⬤ Hebt die kulturelle Widerstandsfähigkeit und die Bemühungen der Hawaiianer hervor, ihre Identität und Souveränität zu bewahren.
⬤ Fesselnd und zugänglich für Leser, die an postkolonialen Studien interessiert sind.
⬤ Einige Rezensenten merken an, dass das Buch voreingenommen sein kann, weil es nur eine Seite der historischen Erzählung darstellt.
⬤ Die Verwendung von hawaiianischen Begriffen und Passagen ist zwar bereichernd, kann aber für manche Leser ohne Nachschlagewerk oder Glossar eine Herausforderung sein.
⬤ Einige Leser fanden die Darstellung der Ereignisse zu einseitig und übersahen möglicherweise komplexe Zusammenhänge und Nuancen.
(basierend auf 23 Leserbewertungen)
Aloha Betrayed: Native Hawaiian Resistance to American Colonialism
Als 1897 eine weiße Oligarchie Pläne schmiedete, den Vereinigten Staaten die Annexion von Hawaii zu gestatten, organisierten die Ureinwohner Hawaiis eine große Petitionsaktion, um dagegen zu protestieren. Fünfundneunzig Prozent der einheimischen Bevölkerung unterzeichneten die Petition, wodurch der Annexionsvertrag im US-Senat scheiterte.
Dieses Ereignis war vielen zeitgenössischen Hawaiianern unbekannt, bis Noenoe K. Silva die Petition im Zuge der Recherchen zu diesem Buch wiederentdeckte. Von wenigen Ausnahmen abgesehen beruhen die Geschichten über Hawai'i ausschließlich auf englischsprachigen Quellen.
Die Tausenden von Seiten an Zeitungen, Büchern und Briefen, die in der Muttersprache der hawaiianischen Ureinwohner verfasst wurden, blieben dabei unberücksichtigt. Durch die gründliche Analyse vieler dieser Dokumente füllt Silva eine entscheidende Lücke in der historischen Überlieferung.
Dabei widerlegt sie die lange Zeit vorherrschende Vorstellung, dass die hawaiianischen Ureinwohner die Erosion ihrer Kultur und den Verlust ihrer Nation passiv hinnahmen, und zeigt, dass sie sich aktiv gegen die politische, wirtschaftliche, sprachliche und kulturelle Vorherrschaft wehrten. Anhand von Texten in hawaiianischer Sprache, vor allem Zeitungen aus dem 19. und frühen 20.
Jahrhundert, zeigt Silva, dass Printmedien für die soziale Kommunikation, die politische Organisation und die Aufrechterhaltung der hawaiianischen Sprache und Kultur von zentraler Bedeutung waren. Aloha Betrayed ist eine starke Kritik an der kolonialen Geschichtsschreibung und liefert eine dringend benötigte Geschichte des hawaiianischen Widerstands gegen den amerikanischen Imperialismus.