Bewertung:

Das Buch ist eine historische Untersuchung von vier bedeutenden Königinnen der europäischen Geschichte: Maria Tudor, Elisabeth I., Maria, Königin der Schotten, und Katharina von Medici. Es erforscht ihre Beziehungen, Rollen und das politische Klima der damaligen Zeit und geht dabei auch auf ihre persönlichen Geschichten und Herausforderungen ein. Während viele Leserinnen und Leser die Einblicke und Erzählungen zu schätzen wussten, kritisierten einige die Konzentration auf physische Artefakte und den sich wiederholenden Inhalt.
Vorteile:Das Buch wird gelobt, weil es klar und interessant ist und einem Roman ähnelt, und viele Leser schätzen die umfangreichen Recherchen der Autorin zur Frauengeschichte. Es bietet wertvolle Einblicke in die politische Dynamik zwischen königlichen Frauen und stellt eine faszinierende Erzählung dar, die zur weiteren Erforschung des Themas anregt. Die Hörbuchversion wird auch für ihre fesselnde Erzählung gelobt.
Nachteile:Kritiker bemängeln die Terminologie auf der Rückseite des Buches, die Überbetonung von Schmuck und Wandteppichen anstelle von politischen Beiträgen sowie Redundanzen in der Erzählung. Einige fanden das Buch langweilig und erklärten, dass es sich eher wie ein Geschichtslehrbuch anfühlt als eine fesselnde Lektüre, was dazu führt, dass man sich nicht mit dem Stoff beschäftigt.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
When Women Ruled the World: Making the Renaissance in Europe
Das sechzehnte Jahrhundert war in Europa eine Zeit chronischer Destabilisierung, in der die Institutionen der traditionellen Autorität in Frage gestellt wurden und die Religionskriege kein Ende zu nehmen schienen. Doch es war auch Zeuge der bemerkenswerten Blüte einer pazifistischen Kultur, die von einer Gruppe außergewöhnlicher Herrscherinnen gepflegt wurde - allen voran Mary Tudor, Elisabeth I., Maria, Königin der Schotten, und Katharina von Medici -, deren Leben nicht nur durch Blut und Heirat miteinander verbunden war, sondern auch durch die gemeinsame Erkenntnis, dass ihre herausragende Stellung in der Welt der wenigen Dutzend europäischen Monarchen sie dazu zwang, sich als Frauen gegen die Kräfte zu verbünden, die sie zu zerstören versuchten, wenn nicht sogar die Grundlagen der Monarchie selbst.
Maureen Quilligan, eine führende Wissenschaftlerin der Renaissance, schreibt die komplexen Beziehungen zwischen diesen vier Königinnen neu und revidiert damit jahrhundertelange historische Analysen, die versuchten, ihre Regierungen als von persönlichen Eifersüchteleien und kleinlichen Racheakten zerrissen darzustellen. Stattdessen zeigt When Women Ruled the World, wie diese Regentinnen sorgfältig eine Kultur des gegenseitigen Respekts schufen, und konzentriert sich dabei auf das Schenken, mit dem sie Freundschafts- und Bündnisbande sicherstellen wollten. Wie Quilligan zeigt, waren Geschenke keine bloßen Signale der Zuneigung, sondern unveräußerliche Besitztümer, die oft über Generationen hinweg weitergegeben wurden und als Mittel zur Schaffung einer steilen sozialen Hierarchie dienten, die es Frauen ermöglichte, über die Grenzen ihres Geschlechts hinaus politische Autorität zu erlangen.
"Mit brillantem Elan" (Amanda Foreman) enthüllt Quilligan, wie das Geschenk der elfjährigen Elisabeth I. an ihre Stiefmutter Katherine Parr dazu beitrug, den Frieden in der turbulenten Tudor-Dynastie zu sichern, und wie Katharina de' Medicis Geschenk der Valois-Wandteppiche an ihre Enkelin, die baldige Großherzogin der Toskana, das Ansehen der Medici-Familie festigte und steigerte. Quilligan entdeckt sogar einen Gedichtband, den Katharina de' Medici Elisabeth I. als Warnung vor dem konzertierten Angriff ihres engsten Beraters William Cecil auf das göttliche Recht der Könige schenkte - ein Angriff, der schließlich zur Hinrichtung ihrer Schwester Maria, Königin der Schotten, führte.
Jenseits von Geschenken untersucht When Women Ruled the World die Verbindungen, die die Regenten untereinander herstellten, Verbindungen, die von Historikern lange Zeit als unbedeutend angesehen wurden. "Wie Mitstreiterinnen in einer Schwesternschaft", schreibt Quilligan, schützten und unterstützten sich diese Frauen gegenseitig. Im Bewusstsein der nivellierenden patriarchalischen Macht der Reformation bündelten sie ihre Kräfte und regierten als "Schwestern" innerhalb einer königlichen Familie, die ihre Macht kraft ererbten Rechts ausübte - eben jenes Rechts, das der Protestantismus als Grundlage der Herrschaft ablehnte.
Quilligans üppig bebildertes Werk, das die künstlerische Kreativität und den politischen Einfallsreichtum beschreibt, die in den von diesen vier Königinnen geschaffenen Ruhezonen gediehen, bietet eine neue Perspektive auf das glorreiche 16. Jahrhundert und vor allem auf die Frauen, die es mitgestalteten.