Bewertung:

Die Rezensionen heben die Erforschung der komplexen Beziehung zwischen Ethnie, Klasse und Kolonialismus in der Entwicklung Hongkongs hervor und betonen insbesondere die Rolle der kantonesisch-chinesischen Gemeinschaft bei der Gestaltung der Identität und des wirtschaftlichen Erfolgs Hongkongs inmitten der britischen Kolonialherrschaft. Es kontrastiert die traditionelle Sichtweise auf Hongkong als rein britische Kolonie, indem es sich auf die Beiträge der lokalen chinesischen Eliten und ihre Interaktionen mit den britischen Behörden konzentriert.
Vorteile:Das Buch bietet eine neue Perspektive auf die Entwicklung Hongkongs und konzentriert sich auf die Beiträge der kantonesisch-chinesischen Gemeinschaft und nicht nur auf die britischen Kolonialbehörden. Es wird als informativ und gut lesbar beschrieben und richtet sich an alle, die sich für Kolonialismus und kulturelle Identität interessieren. Es veranschaulicht die Komplexität der Zusammenarbeit zwischen der chinesischen Elite und den britischen Herrschern und bietet Einblicke in die einzigartige sozioökonomische Dynamik Hongkongs.
Nachteile:Einige Leser werden vielleicht feststellen, dass die Betonung der kantonesischen Perspektive das Verständnis für andere Gemeinschaften und Kontexte in der Geschichte Hongkongs einschränkt. Die komplizierte Analyse der kolonialen Dynamik kann für diejenigen, die mit dem historischen Hintergrund nicht vertraut sind, eine Herausforderung darstellen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Edge of Empires: Chinese Elites and British Colonials in Hong Kong
In seiner fesselnden, revisionistischen Studie argumentiert John M. Carroll, dass Hongkongs kolonialer Charakter im Jahrhundert nach dem Opiumkrieg zur Herausbildung einer lokalen chinesischen Wirtschaftselite beitrug.
Jahrhunderts sah die Kolonialregierung chinesische Geschäftsleute als Verbündete bei der Etablierung Hongkongs als Handelszentrum. Die Idee eines wirtschaftlich pulsierenden Chinas einte sie. Die chinesische und die britische Führung arbeiteten in Fragen von gemeinsamem Interesse zusammen, z. B. bei der Ausbreitung des Kapitalismus und der politischen und wirtschaftlichen Ausrichtung eines kränkelnden Chinas.
Diese Chinesen fanden im kolonialen System auch Möglichkeiten zur Entwicklung von Wirtschaft und Handel. Dabei nutzten sie die strategische Lage Hongkongs, um ihre eigene Identität als eine sich von den Festlandchinesen unterscheidende Gruppe zu betonen. Der Nationalismus nahm einen spezifisch hongkongschen Charakter an. Gleichzeitig trugen die Chinesen dazu bei, Hongkong zu einem aktiven Mitglied des britischen Weltreichs zu machen, indem sie zu den kaiserlichen Kriegsgeldern beitrugen, Zeremonien für den Besuch des britischen Königshauses organisierten und an kaiserlichen Handelsausstellungen teilnahmen.
In Edge of Empires ordnet Carroll Hongkong in den Rahmen der chinesischen und britischen Kolonialgeschichte ein und geht gleichzeitig der Frage nach, welche Bedeutung und Auswirkungen der Kolonialismus in der modernen Geschichte hat.