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The Hong Kong-China Nexus: A Brief History
Die Occupy-Central/Umbrella-Bewegung von 2014 und die Proteste gegen die Auslieferung 2019 haben gezeigt, wie sehr sich die Beziehungen zwischen Hongkong und dem chinesischen Mutterland verschlechtert haben, seit die ehemalige britische Kolonie im Juli 1997 wieder unter chinesische Souveränität gestellt wurde.
Das gegenseitige Misstrauen und der Argwohn sind so groß wie nie zuvor, und viele Menschen in Hongkong stehen der chinesischen Regierung und dem Festland im Allgemeinen zunehmend feindselig gegenüber und identifizieren sich eher als Hongkonger denn als Chinesen. Doch wie John Carroll zeigt, haben das koloniale Hongkong und China mehr als 150 Jahre lang nicht nur koexistiert, sondern auch voneinander profitiert, selbst während der antiimperialistischen Kampagnen der republikanischen und kommunistischen Ära.
Die durchlässige Grenze zwischen Hongkong und China ermöglichte es den beiden, sich gegenseitig wirtschaftlich, politisch, sozial und kulturell zu nutzen. Die Verflechtung zwischen Hongkong und China ist zwar fest in die globale Dynamik des Kolonialismus, der Politik des Kalten Krieges und der kapitalistischen Expansion eingebettet, widerspricht aber vielen gängigen Annahmen über Nationalismus, Kolonialismus und Dekolonisation.