
Amelia Stone Quinton and the Women's National Indian Association: A Legacy of Indian Reformvolume 2
Diese erste umfassende Darstellung von Amelia Stone Quinton (1833-1926) und der von ihr mitgegründeten Organisation, der Women's National Indian Association (WNIA), bietet einen differenzierten Einblick in die Überschneidung von Geschlecht, Ethnie, Religion und Politik in unserer gemeinsamen Geschichte. Die Autorin Valerie Sherer Mathes zeigt, wie Quinton, ähnlich wie Helen Hunt Jackson, eine echte Kraft für Reformen und Fortschritt war, die jedoch durch die assimilatorischen Überzeugungen ihrer Zeit eingeschränkt wurde.
Die WNIA, die Quinton 1879 zusammen mit Mary Lucinda Bonney gründete, wurde ausdrücklich mit dem Ziel gegründet, sich für eine "gerechtere, schützende und fördernde Indianerpolitik" einzusetzen, aber auch die Assimilierung der Indianer durch Christianisierung und "Zivilisierung" zu fördern. Der charismatische und unermüdliche Quinton gewann Unterstützung für die Arbeit der WNIA, indem er enge Arbeitsbeziehungen zu den Führern der wichtigsten Reformgruppen, zu aufeinanderfolgenden Kommissaren für Indianerangelegenheiten, Innenministern und prominenten Kongressabgeordneten aufbaute. Das mächtige Netzwerk der WNIA bildete eine hybride Organisation: religiös in ihren Ursprüngen als Missionsgesellschaft, aber auch politisch, indem sie ihre Macht nutzte, um Petitionen einzureichen und die öffentliche Meinung aktiv zu beeinflussen. Mathes verfolgt die Entwicklung der Organisation von ihrer anfänglichen Ausrichtung auf die Evangelisierung indianischer Frauen - und die Förderung der Ideale der viktorianischen Gesellschaft vom "wahren Frausein" - bis hin zu ihrer Rückkehr zu ihren missionarischen Wurzeln, der Gründung von über sechzig Missionsstationen, der Unterstützung von Ärzten und Lehrern und dem Bau von Häusern, Kapellen, Schulen und Krankenhäusern.
Anhand von Quintons umfangreichen Schriften - einschließlich ihrer Briefe, Reden und Zeitungsartikel - sowie der WNIA-Literatur zeichnet Mathes ein komplexes Bild einer Organisation, die bisweilen traditionelle indianische Praktiken ignorierte und dem Einzelnen die Selbstbestimmung verweigerte, auch wenn sie Besitzlose und Verarmte mit Gesundheitsversorgung und angemessenen Wohnungen versorgte. Und im Zentrum dieses Bildes steht Quinton, eine Frau und Reformerin ihrer Zeit.