
America in Italian Culture: The Rise of a New Model of Modernity, 1861-1943
Als Amerika Ende des neunzehnten Jahrhunderts zur Weltmacht aufstieg, war Italien eine junge, gerade erst geeinte Nation. Die technologischen Fortschritte durch Elektrizität und Verbrennungsmotor beschleunigten die internationale Verbreitung von Nachrichten, Ideen und Kunstgegenständen enorm. Außerdem hatten die verbesserte Alphabetisierung und die sozialen Reformen eine italienische Arbeiterklasse hervorgebracht, die über mehr Zeit, Geld und Bildung verfügte. Während die herrschende Elite Italiens um die Jahrhundertwende die Tradition fortsetzte, Paris als Modell für Kultiviertheit und guten Geschmack zu betrachten, begannen Millionen von Italienern mit geringer Bildung von Amerika zu träumen, und viele kauften ein Transatlantik-Ticket, um dorthin auszuwandern.
In den 1920er Jahren lernten die Italiener Amerika durch Hollywood-Filme kennen, und dank illustrierter Zeitschriften waren sie vom Anblick der futuristischen Skyline Manhattans und von den Nachrichten über den amerikanischen Lebensstil fasziniert. Die USA boten ein Modell der Modernität, das sich über nationale Grenzen hinwegsetzte und alle ansprach. Man konnte es brüskieren, verehren oder für seinen persönlichen Gebrauch umgestalten, aber man konnte es nicht ignorieren.
Pikanterweise befand sich Italien zu diesem Zeitpunkt in der Hand einer totalitären Diktatur, des Mussolini-Faschismus. Welche Auswirkungen hatten die nationalistische Politik und die Kampagnen zum Schutz der Italiener vor diesem angeblich schädlichen ausländischen Einfluss? Was hielt Mussolini von Amerika? Warum waren Jazz, amerikanische Literatur und Comics so beliebt, obwohl die USA der politische Feind Italiens waren? Amerika in der italienischen Kultur bietet eine wissenschaftliche und fesselnde Darstellung dieses epochalen Wandels in der italienischen Kultur.