Bewertung:

Adam Hochschilds „American Midnight“ bietet eine aufschlussreiche Untersuchung einer turbulenten Periode der US-Geschichte von 1917 bis 1921, die sich auf die politische Unterdrückung, die sozialen Unruhen und die Intoleranz gegenüber Andersdenkenden während und nach dem Ersten Weltkrieg konzentriert. Der Autor zieht Parallelen zum heutigen politischen Klima und betont, wie wichtig es ist, vergangenes Unrecht zu verstehen, um eine Wiederholung zu verhindern. Obwohl das Buch gut recherchiert und informativ ist, empfinden einige Leser es als einseitig auf linke Standpunkte ausgerichtet.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert, bietet einen tiefen Einblick in eine weniger bekannte Periode der US-Geschichte und wirft Licht auf wichtige historische Persönlichkeiten und Ereignisse. Es verknüpft auf effektive Weise Themen wie politische Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit, was es zu einer fesselnden Lektüre für diejenigen macht, die historische Parallelen zu aktuellen Ereignissen verstehen wollen.
Nachteile:Einige Leser kritisieren das Buch wegen seiner vermeintlich linken Ausrichtung und der politischen Kommentare des Autors, die ihrer Meinung nach von der historischen Erzählung ablenken. Darüber hinaus werden bestimmte Themen beschönigt, so dass sich die Leser eine detailliertere Erforschung wünschen.
(basierend auf 120 Leserbewertungen)
American Midnight: The Great War, a Violent Peace, and Democracy's Forgotten Crisis
Nationaler Bestseller - eines der meistgelobten Sachbücher des Jahres
EIN BESTES BUCH DES JAHRES: New York Times,Washington Post,New Yorker, Chicago Tribune, Kirkus, New York Post, Fast Company
Vom legendären Historiker Adam Hochschild, eine "meisterhafte" (New York Times) Neubewertung der übersehenen, aber verblüffend nachhallenden Periode zwischen dem Ersten Weltkrieg und den Roaring Twenties, als die Grundlagen der amerikanischen Demokratie durch Krieg, Pandemie und Gewalt bedroht waren, angeheizt durch Kämpfe um Ethnie, Einwanderung und die Rechte der Arbeiter
Die Nation befand sich am Abgrund. Der Mob brannte schwarze Kirchen nieder. Gerichte warfen Tausende von Menschen ins Gefängnis, weil sie ihre Meinung geäußert hatten - in einem bemerkenswerten Fall sogar nur unter vier Augen. Selbsternannte Bürgerwehren führten Zehntausende von Bürgerverhaftungen durch. Etwa fünfundsiebzig Zeitungen und Zeitschriften wurden mit einem Postverbot belegt und zur Schließung gezwungen. Wenn sich die Regierung einmischte, dann oft, um die Flammen zu schüren.
Das war Amerika während und nach dem Ersten Weltkrieg: eine kurze, aber entsetzliche Ära, die von Lynchmorden, Zensur und der sadistischen, manchmal tödlichen Misshandlung von Kriegsdienstverweigerern in Militärgefängnissen geprägt war - eine Zeit, deren giftige Ströme von Rassismus, Nativismus, Hetze gegen Rote und Verachtung der Rechtsstaatlichkeit dann direkt durch die dazwischen liegenden Jahrzehnte flossen, um unsere eigenen zu vergiften. Es war eine stürmische Zeit, die von einer Vielzahl bunter Persönlichkeiten geprägt war, von denen einige das Unrecht schürten, während andere dagegen ankämpften: vom sphinxartigen Woodrow Wilson über die feurigen Kriegsgegnerinnen Kate Richards O'Hare und Emma Goldman bis hin zum Gewerkschaftsführer Eugene Debs, einem wenig bekannten, aber ehrgeizigen Bürokraten namens J. Edgar Hoover und einem unverblümten linken Agitator, der in Wirklichkeit Hoovers bester Geheimagent war. Es ist eine Zeit, die wir größtenteils vergessen haben, bis jetzt.
In American Midnight erweckt der preisgekrönte Historiker Adam Hochschild die schrecklichen und doch inspirierenden vier Jahre nach dem Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg zum Leben. Er wirft ein Schlaglicht auf die vergessene Unterdrückung und feiert gleichzeitig eine unvergessliche Gruppe von Amerikanern, die danach strebten, ihr zerrüttetes Land wieder in Ordnung zu bringen - und zeigt, wie ihre Kämpfe uns noch heute leiten.