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Carl Rollysons Biografie „Amy Lowell: Anew“ bietet eine detaillierte und aufschlussreiche Erkundung von Amy Lowells Leben, korrigiert falsche Darstellungen früherer männlicher Biographen und stellt ihre bedeutenden Beiträge zur Poesie heraus. Rollyson beleuchtet ihre Beziehungen, ihre innovative Arbeit in der imagistischen Poesie und ihren kulturellen Einfluss.
Vorteile:Rollyson liefert eine durchdachte und prägnante Biografie, die frühere Versäumnisse der Wissenschaft korrigiert. Der Text ist klar, fesselnd und informativ und bietet eine neue Perspektive auf Lowells Leben und Werk. Die Biografie dokumentiert ausführlich Lowells Beziehungen und stellt sie als bahnbrechende Kraft der modernen Poesie dar.
Nachteile:Einige Leser werden vielleicht feststellen, dass es der Biografie an einer tiefer gehenden kritischen Analyse von Lowells Werken mangelt, oder sie würden sich wünschen, dass der Einfluss ihrer Poesie im Vergleich zu ihrem persönlichen Leben stärker berücksichtigt wird.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Amy Lowell Anew: A Biography
Die umstrittene amerikanische Dichterin Amy Lowell (1874-1925), ein Gründungsmitglied der Imagistengruppe, zu der auch D. H.
Lawrence und H. D. gehörten, zeichnete sich als Impresario der "neuen Poesie" aus, die in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg in den USA bekannt wurde, Von T.
S. Eliot als "dämonische Verkäuferin" der Poesie verunglimpft und von Ezra Pound verspottet, wurde Lowell von früheren Biographen als fettleibige, sexhungrige, minderwertige Dichterin dargestellt, die Zigarren rauchte und sich selbst zur Schau stellte, indem sie auf Vortragsreisen durch das Land zog, die Hunderte von Zuhörern zu ihren elektrisierenden Auftritten lockten.
Tatsächlich schrieb Lowell einige der schönsten Liebesgedichte des 20. Jahrhunderts und führte ein erfülltes und liebevolles Leben mit ihrer ständigen Begleiterin, der pensionierten Schauspielerin Ada Russell. Sie wurde 1926 posthum mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.
Diese provokante neue Biografie, die erste seit vierzig Jahren, gibt Amy Lowell ihre volle Menschlichkeit zurück in einer Zeit, die endlich beginnt, die Beiträge von Schwulen und Lesben zum kulturellen Erbe Amerikas zu würdigen. Rollysons Biografie stützt sich auf neu entdeckte Briefe und Papiere und gibt dieser lebhaften Dichterin endlich den ihr gebührenden Platz.