Bewertung:

Das Buch erörtert das Konzept des „Othering“ im Zusammenhang mit der Abtreibungsdebatte und argumentiert, dass es Vorurteile und Diskriminierung auf nuancierte Weise beschreibt. Während der Autor aufschlussreiche Kritiken und philosophische Untermauerungen liefert, finden einige Leser den Fokus zu eng und fühlen sich durch den Titel irregeführt. Das Buch wird als eine Pro-Life-Perspektive gesehen, was diejenigen enttäuscht hat, die eine umfassendere Untersuchung des „Andersseins“ erwartet hatten.
Vorteile:⬤ Aufschlussreiche Kritik an den zeitgenössischen Debatten über Abtreibung
⬤ gut ausgearbeitetes Konzept des 'Othering'
⬤ enthält eine ausführliche politische und philosophische Diskussion
⬤ wertvolle Bibliographie für weiterführende Literatur.
⬤ Enger Fokus auf abtreibungsbedingtes 'Othering', vernachlässigt andere Formen der Diskriminierung
⬤ wird als Pro-Life-Propaganda wahrgenommen
⬤ irreführender Titel
⬤ einige Leser fanden es schlecht für akademische Zwecke geeignet.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Othering
Othering ist ein Wort, das in akademischen Kreisen verwendet wird, aber vielen Laien unbekannt sein dürfte. In diesem Werk wird der Begriff eingeführt, der eine verfeinerte Form der Beschreibung von Vorurteilen, Diskriminierung und Sündenbock-Denken ist.
Das Buch geht darauf ein, was Othering ist, wie es in unterschiedlichen Kontexten praktiziert wird und wie es den Weg für Gewalt bereitet. Es wird die dimensionale Anthropologie vorgestellt, d. h.
die Vorstellung, dass es drei Hauptdimensionen der von Menschen bewohnten Realität gibt: die vertikale Achse (die Große Kette des Seins), die horizontale Ebene (die Gesellschaft) und die individuelle Selbstheit. Anderssein kann in allen drei Dimensionen vorkommen, wobei die Sklaverei ein Beispiel für vertikales Anderssein ist, ethnische Gewalt ein Beispiel für horizontales Anderssein und einsame Wölfe oder psychotische Schützen ein Beispiel für individuelles Anderssein sind.
Der zum Nachdenken anregende Aspekt des Buches wird für viele Leser die Anwendung auf die Kulturkriege in unserem heutigen individualistischen Zeitalter sein. Auch die Sprache der Rechte wird ausführlich behandelt, da sie als Anti-Anderen-Rhetorik oder als Rhetorik, die Anderssein unterstützt, fungieren kann.
Der größte Rahmen für das Buch ist das Argument, dass das Anderssein ein Weg ist, das zu beleuchten, was die theologische Tradition als Erbsünde verstanden hat.