
Andrew Lang: Writer, Folklorist, Democratic Intellect
In seiner bemerkenswerten literarischen Laufbahn widersetzte sich Andrew Lang dem zunehmenden Spezialistentum, das mit dem Vormarsch der Moderne und der Wissenschaft im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts einherging, und verfasste ein außergewöhnliches Werk strenger, wissenschaftlicher Arbeiten in den Bereichen Sozialanthropologie, Volkskunde, Homerische Studien, Geschichte und Religion, während er gleichzeitig Romane, Gedichte für Zeitschriften und unerschöpfliche Kolumnen für den Prosajournalismus schrieb, um Geld zu verdienen. Er galt weithin als einer der einflussreichsten Literaten und Kritiker seiner Zeit. Er war Gründungsmitglied und später Präsident der Folklore Society und trug zusammen mit seiner Frau dazu bei, den Geschmack der Kinderliteratur zu verändern, indem er Märchen für Jugendliche in Anthologien veröffentlichte. G. K. Chesterton würdigte bei Langs Tod im Jahr 1912 den Umfang und die Vielfalt seines geisteswissenschaftlichen Erbes und verglich ihn mit einer "Art indischem Gott mit hundert Händen".
Auf der Grundlage einer Fülle unveröffentlichter Korrespondenz und neuer Informationsquellen dokumentiert diese erste vollständige Biografie Langs in fesselnder Ausführlichkeit seine Doppelexistenz als Gelehrter und Journalist, die intellektuellen Auswirkungen seines interdisziplinären Ansatzes beim Lernen und Schreiben sowie die kritischen Kontroversen, die er als Schriftsteller und Denker auslöste, um das Wissen in den Humanwissenschaften voranzubringen. Das Buch wirft auch ein neues Licht auf Langs persönliches Leben: auf das unangenehme Erbe seines Großvaters, dessen berüchtigte Rolle bei den Sutherland Clearances Anfang des Jahrhunderts die Familie prägte; auf den nachhaltigen Einfluss seiner frühen schottischen Erziehung und der dortigen allgemeinbildenden Bildungstraditionen auf ihn; und auf seine Freundschaften mit Schriftstellerkollegen, darunter Robert Louis Stevenson, Henry James, Rider Haggard, Edmund Gosse, Rhoda Broughton und William Henley. Das Ergebnis ist ein faszinierendes Porträt eines Mannes, der eines der produktivsten Leben in der Literatur führte und versuchte, Wissen zu vermitteln.
Er wollte Wissen für alle zugänglich machen und schlug wie kein anderer eine Brücke zwischen der Universität und der literarischen Welt, zwischen der sprichwörtlichen "Grub Street und dem Elfenbeinturm".