
Die neununddreißig Gedichte von anima bringen eine besondere, archetypische Kraft in die Schlussphase von Mario Petruccis größerem Projekt i tulips, der 1111-seitigen Sequenz, in der diese Untersequenz eine zentrale Rolle spielt.
Diese herausfordernd unorthodoxen Gedichte sind in gewissem Sinne improvisierte Erkundungen des Anima-Impetus in der männlichen Psyche; aber sie lassen den Leser auch in eine ursprüngliche Liebespoesie eintauchen, die sinnlich und doch verletzlich ist. Petruccis Stil, der organisch aus früheren modernistischen Experimenten hervorgegangen ist, bleibt dennoch absolut zeitgemäß.
Seine Beherrschung der Form und des Klangs eines jeden Gedichts macht es zu einer intensiven und alles verzehrenden Erfahrung, die eine Reihe von Einflüssen durch eine akute lyrische Sensibilität neu fokussiert. Indem sie sich so vollständig der Kraft der sprachlichen Verwandlung hingeben, fangen diese erschütternden, notwendigen Gedichte sowohl die Krise als auch die Schönheit der innersten Reise des Herzens ein.