Bewertung:

Scott O'Briens Biografie über Ann Harding ist ein detaillierter und gut recherchierter Bericht über das Leben und die Karriere der oft übersehenen Schauspielerin aus der Zeit vor dem „Code Hollywood“. Das Buch beleuchtet Hardings Übergang von der Bühne zum Film, ihre wichtigsten Erfolge und ihre persönlichen Kämpfe und enthält außerdem zahlreiche Fotos und eine umfassende Liste ihrer Werke. Die Leserinnen und Leser schätzen den respektvollen und einnehmenden Schreibstil der Autorin, auch wenn einige den Wunsch nach tieferen emotionalen Einblicken in Hardings Privatleben äußern.
Vorteile:Die Biografie ist gut recherchiert und bietet eine gründliche Darstellung des Lebens und der Karriere von Ann Harding. Sie ist fesselnd geschrieben und enthält viele Fotos aus verschiedenen Phasen ihres Lebens. Die Leserinnen und Leser schätzen den Fokus auf Harding als vernachlässigten Star und die Einblicke in das frühe Hollywood. Scott O'Brien wird für seine respektvolle Herangehensweise an die Biografie gelobt, die Sensationslust vermeidet und eine abgerundete Erzählung bietet.
Nachteile:In einigen Rezensionen wird erwähnt, dass es der Biografie gelegentlich an emotionaler Tiefe und an einer Verbindung zu Hardings persönlichem Leben fehlt, insbesondere zu ihren Beziehungen zur Familie und zu ihrer Adoptivtochter. Einige Leserinnen und Leser waren der Meinung, dass der Lesefluss, insbesondere in den späteren Kapiteln, durch ein besseres Lektorat hätte verbessert werden können. Außerdem fanden einige die Erforschung von Hardings späteren Jahren nicht ganz zufriedenstellend.
(basierend auf 16 Leserbewertungen)
Ann Harding - Cinema's Gallant Lady
Ann Harding. Laurence Oliver, der mit ihr die Hauptrolle in Westward Passage (1932) spielte, bezeichnete sie als "Engel".
Regisseur Henry Hathaway, der sie und Gary Cooper in Peter Ibbetson (1935) inszenierte, behauptete, sie sei ein "Miststück". Die Kritiker feierten sie als die beste Schauspielerin, die den Sprung vom Broadway nach Hollywood wagte. Die Geschichte von Ann Harding reicht von ihren bescheidenen Anfängen als Tochter eines Armeeoffiziers, der ständig umzog, bis zu ihrer Jugend, die sie in New York verbrachte.
Nachdem sie ein Jahr lang das Bryn Mawr College besucht hatte, fand sie Arbeit als Sekretärin und freiberufliche Drehbuchlektorin bei einer Filmgesellschaft.
1921 gab sie ihr Bühnendebüt und acht Jahre später ihr Filmdebüt in einem frühen Tonfilm, Paris Bound, an der Seite von Fredric March. Sie war die Gallant Lady (1933), eine unverheiratete Mutter, die ihr Kind zur Adoption freigibt und hofft, es zurückzubekommen, wenn die Adoptivmutter stirbt.
Ihre einzigartige, natürliche Leinwandpräsenz in Holiday (1930) brachte ihr eine Nominierung für den Academy Award als beste Schauspielerin ein. Von 1929 bis 1936 regierte sie als die "galante Dame" des Kinos. Zu ihren Co-Stars gehörten Ronald Coleman, Mary Astor, Conrad Nagel, Leslie Howard, Melvyn Douglas, Richard Dix und William Powell, um nur einige zu nennen.
Hinter Anns ätherischer Ausstrahlung verbarg sich ein leidenschaftlicher Charakter. Ihre Affären mit drei bemerkenswert talentierten und sehr verheirateten Männern aus der Filmbranche hätten ihre Fans leicht empören und ihre Karriere zum Erliegen bringen können. Der visionäre Theaterregisseur Jasper Deeter, Anns lebenslanger Mentor, bemerkte, dass Ann es meisterhaft verstand, ihr kindliches, störrisches Temperament zu verbergen.
Freunde von Anns Tochter, Jane Otto, behaupten, dass Ann trotz ihrer öffentlichkeitswirksamen Sorgerechtskämpfe eine distanzierte Mutter war. In den 1950er und 1960er Jahren hatte sie zahlreiche Auftritte im amerikanischen Fernsehen in Serien wie The Defenders (1961), Dr.
Kildare (1961), Ben Casey (1961), Alfred Hitchcock Presents (1961) und Burke's Law (1963). Scott O'Briens reichhaltig recherchierte und illustrierte Biografie stützt sich in hohem Maße auf Anns Familie, Freunde und persönliche Unterlagen. Das Buch enthält Anekdoten hinter den Kulissen, zeitgenössische Kritiken und Zusammenfassungen von Anns Filmen.
Er würdigt ihre Karriere und enthüllt ein komplexes Porträt eines der bemerkenswertesten Talente der Bühne und des Kinos.