Bewertung:

Das Buch bietet eine tiefgreifende Erforschung der klassischen Literatur und der Rolle magischer Zaubersprüche in der antiken griechischen Kultur und richtet sich sowohl an Gelehrte der klassischen Literatur als auch an moderne Leser, die sich für magische Künste interessieren. Es fordert die Leser auf, Konzepte von Liebe und Magie durch eine wissenschaftliche Linse zu überdenken, obwohl es eine gewisse Vorkenntnis des Quellenmaterials erfordert.
Vorteile:Gut recherchiert und aufschlussreich, erweitert es das Verständnis von Geschlecht und Magie in der klassischen Literatur, bietet eine einzigartige Perspektive auf erotische und Liebesmagie und ist besonders nützlich für Leser, die sich für die übernatürlichen Elemente des antiken griechischen Lebens interessieren. Es regt zum tieferen Nachdenken über die Zusammenhänge zwischen Liebeszaubern und Flüchen an.
Nachteile:Es handelt sich nicht um ein Handbuch für Anfänger in der Magie, da es die Kenntnis der klassischen Texte voraussetzt. Einigen Lesern könnte es an spezifischen Details mangeln, z. B. an Diskussionen über das Einweben von Magie, und es ist kein praktisches Handbuch für die Durchführung von Zaubern.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Ancient Greek Love Magic
Die alten Griechen griffen häufig auf Zaubersprüche zurück, um Liebhaber anzuziehen und zu halten - wie zahlreiche Anspielungen in der griechischen Literatur und kürzlich entdeckte „Voodoo-Puppen“, magische Papyri, Edelsteine und Fluchstafeln belegen. Bei der Durchsicht und Analyse dieser verschiedenen Texte und Artefakte zeigt Christopher Faraone, dass das Geschlecht der entscheidende Faktor für das Verständnis von Liebeszaubern ist.
Er argumentiert, dass es zwei verschiedene Arten von Liebeszaubern gibt: die fluchähnlichen Zaubersprüche, die vor allem von Männern verwendet wurden, um unwillige Frauen mit feuriger und wahnsinniger Leidenschaft zu quälen, bis sie sich sexuell hingeben; und die bindenden Zaubersprüche und schwächenden Tränke, die im Allgemeinen von Frauen verwendet wurden, um wütende oder schäkernde Ehemänner zu beruhigen und sie zärtlicher zu machen. Faraones klare Analyse dieser Zaubersprüche liefert auch eine Reihe von Erkenntnissen über die Konstruktion der Geschlechter in der Antike, z. B.
über die „Weiblichkeit“ von sozial minderwertigen Männern und die „Männlichkeit“ von autonomen Prostituierten. Vor allem aber stellen seine Ergebnisse die weit verbreitete moderne Ansicht in Frage, dass alle griechischen Männer Frauen als von Natur aus lasziv ansahen.
Faraone enthüllt die Existenz eines alternativen männlichen Verständnisses der Frau als „von Natur aus“ gemäßigt und keusch, die sich der Liebesmagie bedient, um den „von Natur aus“ wütenden und leidenschaftlichen Mann zu besänftigen und zu kontrollieren. Diese faszinierende Studie über magische Praktiken und ihre Auswirkungen auf die Wahrnehmung der männlichen und weiblichen Sexualität bietet einen ungewöhnlichen Blick auf die griechische Religion und Gesellschaft der Antike.