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The Transformation of Greek Amulets in Roman Imperial Times
Die Epoche des Römischen Reiches zeichnete sich durch eine explosionsartige Vermehrung von Bildern und Texten in den verschiedensten Medien aus - Metall, Papyrus, Mosaik, Edelsteine -, die alle dazu bestimmt waren, die Menschen, die sie am Körper trugen oder in ihren Häusern aufstellten, zu schützen, zu heilen oder ihnen einen abstrakten Nutzen zu verleihen. In der Vergangenheit haben Gelehrte diese Verbreitung leicht identifizierbarer Amulette mit einem plötzlichen Bedarf an Magie oder mit einem sprunghaften Anstieg des Aberglaubens oder der Angst in dieser Zeit erklärt, der vielleicht mit dem inneren Zusammenbruch des griechischen Rationalismus oder mit der Migration abergläubischer Völker aus dem Osten zusammenhing.
Christopher A. Faraone argumentiert stattdessen, dass diese Amulette in dieser Zeit nicht als Ergebnis einer Veränderung der römischen Weltanschauung oder einer Flutwelle orientalischer Einflüsse erfunden wurden, sondern dass sie für uns in den archäologischen Aufzeichnungen nur als Ergebnis einer Reihe technischer Innovationen und Transformationen sichtbar werden: die zunehmende epigraphische Gewohnheit der Kaiserzeit, die Miniaturisierung traditioneller häuslicher Amulette, wie der dreigesichtigen Hekate, auf haltbare Edelsteine oder die Verwendung neu gefertigter ägyptisierender Ikonographie. Kurz gesagt, erst wenn den traditionellen griechischen Amuletten explizit schützende oder heilende Texte oder seltsame neue Bilder hinzugefügt werden, wird dem modernen Betrachter klar, dass diesen Objekten von Anfang an eine schützende oder heilende Kraft zugeschrieben wurde. Die eigentliche Frage, mit der sich das Buch beschäftigt, ist also nicht, warum wir so viele Amulette in der römischen Kaiserzeit identifizieren können, sondern vielmehr, warum wir sie in den Artefakten der vorangegangenen Jahrhunderte nicht gefunden haben.
Mit mehr als 120 Abbildungen ist The Transformation of Greek Amulets in Roman Imperial Times nicht nur eine hervorragende Quelle für alle, die sich mit antiker Magie und Religion beschäftigen, sondern auch ein unverzichtbares Nachschlagewerk für alle, die sich für die Religion, Kultur und Geschichte des antiken Mittelmeerraums interessieren.