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Apophatic Bodies: Negative Theology, Incarnation, and Relationality
Die antike Lehre der negativen Theologie oder Apophase - der Versuch, Gott zu beschreiben, indem man nur von dem spricht, was über die göttliche Vollkommenheit und Güte nicht gesagt werden kann - hat in der Beschäftigung mit der Sprache und ihren Grenzen, die einen Großteil der postmodernen Philosophie, Theologie und verwandter Disziplinen beschäftigt, neues Leben erhalten. Wie überschneidet sich diese mystische Tradition mit der Beschäftigung mit materiellen Körpern, die gleichzeitig ein Schwerpunkt in diesen Bereichen ist? Dieser Band verfolgt die unwahrscheinliche Verbindung von Apophase und Körper, nicht um des Gütesiegels der "cutting edge" willen, sondern vielmehr aus einer ethischen Leidenschaft für die Integrität aller kreatürlichen Körper, die in verschiedene ideologische Mechanismen verstrickt sind - religiöse, theologische, politische, wirtschaftliche -, die ihre Würde und ihr materielles Wohlergehen bedrohen.
Die Autoren, eine vielfältige Gruppe von Theologen, Philosophen, Historikern und Bibelwissenschaftlern, überdenken die Beziehung zwischen der konkreten Tradition der negativen Theologie und den weit gefassten apophatischen Diskursen. Sie bemühen sich ferner, diese mit dem theologischen Thema der Inkarnation und allgemeineren Fragen der Verkörperung, Sexualität und Kosmologie zu verbinden. Dabei greifen sie auf die Ressourcen der Kontext- und Befreiungstheologie, des Poststrukturalismus, des Postkolonialismus, des Prozessdenkens und des Feminismus zurück und setzen sie ein.
Das Ergebnis ist nicht nur eine Neuformulierung des Wesens und der Möglichkeiten des theologischen Diskurses, sondern auch eine Erkundung der Möglichkeiten der akademischen Diskussion über die Disziplinen hinweg und darüber hinaus in konkreter Auseinandersetzung mit dem Wohlbefinden von Körpern, sowohl organischen als auch anorganischen. Der Band befragt die komplexen Fähigkeiten des religiösen Diskurses, das materielle Wohlergehen der Schöpfung sowohl zu bedrohen als auch positiv zu nutzen.