
Apuleius in European Literature: Cupid and Psyche Since 1650
Die Geschichte von Amor und Psyche ist erstmals durch den lateinischen Roman Metamorphosen oder Der goldene Esel des Schriftstellers Apuleius aus dem zweiten Jahrhundert n. Chr. bekannt - eine der wenigen lateinischen Fiktionen aus der römischen Antike, die vollständig erhalten sind. Apuleius in der europäischen Literatur: Amor und Psyche seit 1650 untersucht die Rezeption der langen romantischen Geschichte von Amor und Psyche in zwei Büchern in der europäischen Literatur von 1650 bis in die Gegenwart, wobei auch die bildende Kunst und die Oper in diesem Zeitraum berücksichtigt werden.
Stephen Harrison und Regine May argumentieren, dass Amor und Psyche einen weitreichenden und tiefgreifenden Einfluss auf bestimmte wichtige und spezifische Bereiche der europäischen Kultur hatte; sie wurde angeeignet und an bestimmte kulturelle und generische Kontexte angepasst, insbesondere an die Entwicklung des Märchens. Dies ist ein wichtiger Aspekt der allgemeinen Rezeption des antiken Romans, denn die Geschichte von Amor und Psyche ist wohl der berühmteste Abschnitt der griechischen und römischen Belletristik.
Apuleius' Erzählung hat in den fünf Jahrhunderten seit ihrer Wiederentdeckung in der Renaissance bis heute eine außerordentlich reiche Rezeption erfahren. Bisherige Studien zu dieser Rezeption konzentrierten sich auf die Bedeutung der Erzählung in der Kunst und Literatur der Renaissance oder auf ihre Stellung in der deutschen Romantik. Dieses Buch geht darüber hinaus und spannt einen Bogen über alle literarischen Gattungen im Englischen, Französischen, Deutschen und Niederländischen, umfasst Lyrik und Drama ebenso wie Prosaliteratur und deckt alle Schlüsselelemente der Rezeption des Märchens von 1650 bis in die Gegenwart ab. Damit entdecken wir ein Märchen wieder, das auch heute noch so aktuell und reif für die Aneignung ist wie eh und je.