Bewertung:

Norman Mailers „Armeen der Nacht“ ist eine Mischung aus Journalismus und romanhafter Erzählung, die die Proteste gegen den Vietnamkrieg im Jahr 1967 schildert und Mailers persönliche Erfahrungen und Überlegungen während des Ereignisses darstellt. Während einige Rezensenten den literarischen Wert des Buches als ein Stück New Journalism loben, kritisieren andere, dass Mailers Ego und seine subjektiven Überlegungen im Vordergrund stehen und nicht die Ereignisse selbst. Die Reaktionen auf das Buch reichen von Lob für seinen scharfen Kommentar zur amerikanischen Gesellschaft bis hin zu Beschwerden über Langweiligkeit und Selbstgefälligkeit.
Vorteile:⬤ Ein starker Vertreter des New Journalism, der literarische Stile mit politischen Kommentaren verbindet.
⬤ Fesselnd und informativ für Leser, die mit der Epoche vertraut sind, und bietet neue Einblicke.
⬤ Einige Passagen werden als humorvoll und zum Nachdenken anregend empfunden.
⬤ Anerkannt als eine wichtige historische Darstellung der Antikriegsbewegung.
⬤ Der starke Fokus auf Mailers persönliche Erfahrungen und sein Ego lenkt von der eigentlichen Geschichte des Protests ab.
⬤ Manche finden den Schreibstil veraltet, mit übermäßigen Abschweifungen, die langweilig und repetitiv sein können.
⬤ Den tatsächlichen Ereignissen des Marsches von 1967 wird nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt.
⬤ Einige Leser finden das Buch anspruchsvoll und unzugänglich.
(basierend auf 44 Leserbewertungen)
Armies of the Night - History as a Novel / The Novel as History
21.
Oktober 1967, Washington, D. C.
20.000 bis 200.000 Demonstranten marschieren für die Beendigung des Vietnamkriegs, während Hubschrauber über ihnen schweben und Bundesmarschälle und Soldaten mit aufgesetzten Bajonetten sie auf den Stufen des Pentagon erwarten. Unter den Demonstranten ist auch Norman Mailer. Aus seiner eigenen einzigartigen Teilnahme an den Ereignissen des Tages und seinen noch außergewöhnlicheren Wahrnehmungen entsteht ein klassisches Werk, das die Form der traditionellen Reportage sprengt.
Intellektuelle und Hippies, Geistliche und Polizisten, Dichter und Armeeangehörige drängen sich auf den Seiten eines Buches, in dem Fakten mit Techniken der Fiktion verschmolzen werden, um die nervenaufreibende Realität der erlebten Wahrheit zu schaffen. Die Armeen der Nacht fängt auf einzigartige und unvergessliche Weise die Flutwelle der Sechzigerjahre ein, die Liebe und Wut auf ihrem Höhepunkt und ein überragendes Genie auf seinem Höhepunkt.