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Asia in Washington: Exploring the Penumbra of Transnational Power
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Mehrere Jahrhunderte lang waren die internationalen Beziehungen in erster Linie Sache der Nationalstaaten. Zu den Schlüsselmächten gehörten zu verschiedenen Zeiten Großbritannien, Frankreich, Japan, China, Russland (dann die UdSSR und dann wieder Russland), und die einflussreichste Nation in den internationalen Beziehungen waren in den letzten Jahrzehnten die Vereinigten Staaten. Aber in einer Welt, die immer kleiner wird, in einem globalisierten System, das von Tag zu Tag komplexer wird, ist das nationalstaatliche Paradigma nicht mehr so vorherrschend wie es einmal war.
In Asien in Washington untersucht der langjährige Asienexperte Kent Calder das Konzept der "globalen Stadt" im Zusammenhang mit internationalen Angelegenheiten. Der Begriff wird üblicherweise in einem wirtschaftlichen Kontext verwendet und bezieht sich auf internationale Finanz- und Handelszentren wie New York, Tokio und London. Calder dehnt das Konzept jedoch auch auf politische Zentren aus - in diesem Fall vor allem auf Washington, D. C.
Verbesserte Kommunikation, verstärkter Transport, größere wirtschaftliche Integration und Aktivität haben ein neues wirtschaftliches Dorf geschaffen, und innerhalb dieser neuen Struktur entstehen globale politische Städte, die sich nicht durch ihre CEOs oder Aktienmärkte auszeichnen, sondern durch ihren Einfluss auf politische Entscheidungen und ihre Anhäufung strategischer Informationen über Themen von nationalen politischen Trends bis hin zu geopolitischen Risiken.
Calder beschreibt den Aufstieg von Washington, D. C., zur vielleicht bedeutendsten globalen politischen Stadt - Sitz der mächtigsten Regierung der Welt, Zentrum von NRO und multilateralen politischen Aktivitäten, Sitz von Institutionen wie der Weltbank und dem IWF und Heimat zahlreicher Think Tanks und Universitäten.
Für Washington ist die Rolle Asiens aus mehreren Gründen besonders wichtig. Es stellt den Kern der nicht-westlichen industrialisierten Welt und die größte Herausforderung für die westliche Vorherrschaft dar. Es wirft auch die heikle Frage auf, welche Rolle die Rasse in der internationalen Global Governance spielt - ein Faktor, der in Zeiten der Globalisierung von entscheidender Bedeutung ist. Und da sich Asien später als der Westen entwickelt hat, wirft seine sich verändernde Rolle in Washington wichtige Fragen darüber auf, wie sich aufstrebende Mächte in die Struktur der Weltordnungspolitik einfügen. Wie etablieren, verstärken und nutzen asiatische Nationen ihre Präsenz in Washington, und welche Auswirkungen hat das auf Washington selbst und die dort getroffenen Entscheidungen? Kent Calder erklärt dies alles in Asien in Washington.
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