
Toward a Theology of Eros: Transfiguring Passion at the Limits of Discipline
Was hat die Theologie über den Platz der Erotik in der heilbringenden Verwandlung von Männern und Frauen, ja sogar des Kosmos selbst, zu sagen? Wie wiederum durchdringt Eros die theologische Praxis und verklärt lehrhafte Tropen? Unter Vermeidung des ausgetretenen Pfades der Sexualmoral und in entschiedener Abkehr von Anders Nygrens einflussreichem Beharren darauf, dass die christliche Agape nichts mit dem weltlichen Eros zu tun haben darf, erkundet dieses Buch das noch weitgehend unerforschte Gebiet der theologischen Erotik. Das Asketische, das Mystische, das Verführerische, das Ekstatische - das sind die Orte, an denen das Göttliche und das Erotische zusammenkommen und Liebe und Begehren sich vermischen können.
Der Band lädt zu einer gegenseitigen Verführung der Disziplinen ein und bringt Philosophen, Historiker, Bibelwissenschaftler und Theologen in ein lebhaftes Gespräch, das die Grenzen konventioneller Orthodoxien, seien sie lehrhaft oder disziplinär, überschreitet. Es sucht nach neuen Möglichkeiten für das Entstehen von Begehren, Liebe und Vergnügen und stellt dabei das gängige Verständnis dieser Begriffe in Frage. Sie geht das Risiko an dem Punkt ein, an dem die Hoffnung auf Erlösung paradoxerweise die Sicherheit der Subjekte - insbesondere der theologischen Subjekte - gefährdet, indem sie sie für jene Überschreitungen des Eros öffnet, in denen Grenzen, einmal überschritten, zu Orten neuer Möglichkeiten werden.
Die achtzehn Kapitel, die in thematischen Clustern angeordnet sind, bewegen sich fließend zwischen vormodernen und postmodernen Texttraditionen - von Platon bis Emerson, von Augustinus bis Kristeva, von Mechthild bis Mattoso, von der Shulammite bis Molly Bloom, vom Zohar bis zum Da Vinci Code. Auf diese Weise verbinden sie die erhabenen Bereiche der Theorie mit der düsteren Realität der Politik, die grenzenlose Transzendenz Gottes mit der ergreifenden Vergänglichkeit des Materiellen.