Bewertung:

Das Buch „Authentic TM“ von Sarah Banet-Weiser untersucht die Komplexität der Markenbildung in der zeitgenössischen Kultur und konzentriert sich dabei insbesondere auf das Thema der Authentizität. Es wird erörtert, wie Branding individuelle Identitäten und soziale Beziehungen beeinflusst, wobei verschiedene Beispiele von sozialen Medien bis hin zu urbaner Landwirtschaft herangezogen werden. Das Buch ist für seine aufschlussreiche Analyse und seinen Tiefgang bekannt, aber auch für seinen akademischen Charakter, der für Laien eine Herausforderung darstellen kann.
Vorteile:⬤ Eingehende Untersuchung der soziokulturellen Auswirkungen von Branding
⬤ verschiedene Beispiele für Branding
⬤ aufschlussreiche Kommentare zur Authentizität
⬤ sowohl für Wissenschaftler als auch für interessierte Laien geeignet
⬤ hochwertige Illustrationen verbessern das Verständnis
⬤ wurde von der International Communication Association mit einem Outstanding Book Award ausgezeichnet.
⬤ Akademisch im Ton und dicht an Komplexität, was für Gelegenheitsleser überwältigend sein kann
⬤ einige finden es repetitiv oder übermäßig wortreich
⬤ ein Mangel an Zugänglichkeit für diejenigen, die nicht mit Kulturwissenschaften oder dem akademischen Hintergrund des Autors vertraut sind.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Authentic(tm): The Politics of Ambivalence in a Brand Culture
Ein anregendes, kluges Buch darüber, was es bedeutet, in einer Markenkultur zu leben
Marken sind überall. Marken spielen eine zentrale Rolle in politischen Kampagnen und politischen Protestbewegungen.
Die Alchemie der sozialen Medien und des Self-Branding macht über Nacht berühmt.
Die selbsternannte "Ökologisierung" von Institutionen und Handelswaren ist nahezu universell. Doch während die Praxis des Branding in der Regel als ein Instrument des Marketings verstanden wird, als eine Methode, einer Ware eine soziale Bedeutung zu verleihen, um sie für den Verbraucher attraktiver zu machen, vertritt Sarah Banet-Weiser die Auffassung, dass es bei Marken in der heutigen Zeit ebenso sehr um Kultur wie um Wirtschaft geht. Wir leben in der Tat in einer Markenkultur.
Authentic(TM) behauptet, dass die Markenbildung über ein Geschäftsmodell hinausgeht und sich auf unsere grundlegendsten sozialen und kulturellen Beziehungen stützt und diese widerspiegelt. Darüber hinaus sind diese Arten von Markenbeziehungen zu kulturellen Kontexten für das tägliche Leben, die individuelle Identität und persönliche Beziehungen geworden - was Banet-Weiser als "Markenkulturen" bezeichnet. In jedem Kapitel werden unterschiedliche Markenkulturen aufgegriffen, die sich bisweilen überschneiden und miteinander konkurrieren: die Normalisierung einer feminisierten "Selbstmarke" in den sozialen Medien, die Markenkultur der Straßenkunst im urbanen Raum, religiöse Markenkulturen wie "New Age Spirituality" und "Prosperity Christianity" sowie die Kultur des "Green Branding" und "Shopping for Change".
In einer Kultur, in der Graffitikünstler ihre Visionen sowohl an U-Bahn-Wänden als auch in Kaufhäusern anbringen, in der der Kauf einer Tasse "fair gehandelten" Kaffees ein politisches Statement ist und in der Religion massenhaft auf T-Shirts vermarktet wird, hinterfragt Banet-Weiser die Unterscheidung zwischen dem, was wir als "authentisch" verstehen, und den Praktiken der Markenbildung. Aber Markenkulturen sind auch widersprüchlich und potenziell voller unerwarteter Möglichkeiten, was Authentic(TM) dazu veranlasst, eine Politik der Ambivalenz zu artikulieren und eine Linse zu schaffen, durch die wir potenzielle politische Möglichkeiten innerhalb des neuen Konsumverhaltens sehen können.