Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 52 Stimmen.
Authoring Autism: On Rhetoric and Neurological Queerness
In Authoring Autism definiert Melanie Yergeau Neurodivergenz als eine Identität - Neuroqueerness - und nicht als eine Beeinträchtigung. Unter Verwendung eines Queer-Theorie-Rahmens stellt Yergeau die Stereotypen fest, die Autisten ihre Menschlichkeit und die Möglichkeit, sich selbst zu definieren, absprechen, während sie gleichzeitig die kognitive Wissenschaft und ihre Verdinglichung der neurologischen Passivität von Autisten in Frage stellt.
Sie kritisiert auch frühe intensive Verhaltensinterventionen - die viel mit der Konversionstherapie für Schwule gemeinsam haben - und hinterfragt die ableistische Privilegierung von Intentionalität und Diplomatie in rhetorischen Traditionen. Mit Hilfe der Methode des Storytelling präsentiert sie eine alternative Sichtweise auf die Rhetorik von Autisten, indem sie die gerissenen rhetorischen Fähigkeiten von Autisten in den Vordergrund stellt und Autismus als einen narrativen Zustand darstellt, in dem Autisten am besten in der Lage sind, ihre Erfahrungen zu definieren.
Yergeau vertritt die These, dass Autismus eine seltsame Art des Seins darstellt, die das Rhetorische gleichzeitig umarmt und ablehnt, und zeigt, wie Autisten die Grenzen zwischen Rhetorik, Menschlichkeit und Handlungsfähigkeit verschieben. Auf diese Weise zeigt sie, wie eine autistische Rhetorik die Neukonzeption des Wesens der Rhetorik selbst erfordert.