
Autobiography of William Simpson RI: (Crimean Simpson)
William Simpson ist heute weithin bekannt als der Kriegsmaler, der der britischen Öffentlichkeit mit seinen Schilderungen des Krimkriegs aus erster Hand die Realität dieses schlecht geführten Feldzugs vor Augen führte. Er war bei vielen militärischen Abenteuern im viktorianischen Zeitalter der Ersatz für die Augen des Empire, und er berichtete treu und manchmal sogar missbilligend über das, was er sah.
Simpson war der erste der viktorianischen "Special Artists", deren Hauptaugenmerk auf dem Krieg lag, eine Gruppe, die heute den eingebetteten Kriegsberichterstattern und Fotografen Platz gemacht hat. Aber Simpson war mehr als nur ein Kriegskünstler - sein künstlerisches Handwerkszeug umfasste sowohl die militärischen als auch die zivilen Errungenschaften einer Welt, in der das britische Empire auf seinem Höhepunkt war. Er war Schotte und stolz auf seine Unabhängigkeit, und obwohl er einer Kultur angehörte, in der der Hurrapatriotismus das vorherrschende Paradigma war, besaß er ein seltenes Verständnis und Einfühlungsvermögen für viele andere Kulturen als seine eigene.
So gehörte er zu jener seltsamen Sorte peripatetischer Briten, die sich für einsame Orte und exotische Völker begeisterten - eine Sorte, zu der auch Sir Richard Burton, Mary Kingsley, David Roberts und David Livingstone zählten.
Dabei eignete er sich ein breites Wissen in den Bereichen Religion, Geschichte, Ethnografie, Archäologie, Architektur und Linguistik an, was ihn zu einem wahren Universalgelehrten machte. Simpson ist als einer der wichtigsten Chronisten des viktorianischen Zeitalters in die Geschichte eingegangen.
Seine Gemälde sind in allen großen britischen Galerien und Ausstellungen vertreten, darunter das Victoria & Albert Museum, das British Museum und die Glasgow Art Gallery. Seine Notiz- und Skizzenbücher befinden sich heute u. a.
in der India Office Library in London, in der Anne S. K. Brown Military Collection (Brown University, Rhode Island, USA), in der Edinburgh Library und in der Turnbull Library in Wellington, Neuseeland.
Er war ein Mann von bemerkenswertem Talent, Ausdauer und Intelligenz, dessen Platz in der Geschichte zu Recht gesichert ist.