Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende Untersuchung des axialen Zeitalters, einer entscheidenden Periode um 500 v. Chr., die durch bedeutende philosophische und religiöse Entwicklungen in verschiedenen Kulturen gekennzeichnet war. Es bietet eine Reihe wissenschaftlicher Perspektiven, die es zu einer unverzichtbaren Lektüre für diejenigen machen, die sich für Geistesgeschichte interessieren, obwohl es auch einige Kritikpunkte hinsichtlich seiner Komplexität und seines akademischen Jargons gibt.
Vorteile:⬤ Bietet wertvolle Einblicke in das axiale Zeitalter und seine Veränderungen im menschlichen Denken.
⬤ Enthält Aufsätze, die zur kritischen Analyse des Konzepts anregen.
⬤ Bietet ein breites Spektrum wissenschaftlicher Standpunkte zum Thema.
⬤ Unverzichtbare Lektüre für alle, die sich mit antiker Geistesgeschichte beschäftigen.
⬤ Einige Aufsätze wiederholen sich und können zu abstrakt sein.
⬤ Einige Beiträge grenzen an einen postmodernen Jargon, der den Leser verwirren kann.
⬤ Es fehlen detaillierte Diskussionen über das voraxiale Denken und spezifische Lehren einflussreicher Persönlichkeiten.
⬤ Einige empfinden die Argumente als nicht streng wissenschaftlich untermauert.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Axial Age and Its Consequences
Die ersten Klassiker der Menschheitsgeschichte - die frühen Werke der Literatur, Philosophie und Theologie, zu denen wir im Laufe der Jahrhunderte immer wieder zurückgekehrt sind - erschienen in den mittleren Jahrhunderten des ersten Jahrtausends vor Christus. Die kanonischen Texte der hebräischen Schriften, die philosophischen Schriften von Platon und Aristoteles, die Analekten des Konfuzius und das Daodejing, die Bhagavad Gita und die Lehren des Buddha - all diese Werke sind uns aus der komprimierten Periode der Geschichte überliefert, die Karl Jaspers in denkwürdiger Weise das axiale Zeitalter genannt hat.
In The Axial Age and Its Consequences (Das axiale Zeitalter und seine Folgen) stellen Robert Bellah und Hans Joas die kühne Behauptung auf, dass die intellektuelle Kultiviertheit selbst weltweit während dieser kritischen Zeit geboren wurde. In ganz Eurasien entwickelte sich eine neue selbstreflexive Haltung gegenüber der menschlichen Existenz und damit auch ein Bewusstsein für das Konzept der Transzendenz. Von den Denkern des Axialzeitalters haben wir das Gefühl geerbt, dass die Welt ein Ort ist, den man nicht nur erleben, sondern auch erforschen, sich vorstellen und durch menschliches Denken und Handeln verändern kann.
Bellah und Joas haben verschiedene Wissenschaftler versammelt, um uns durch diese erstaunliche Blüte religiöser und philosophischer Kreativität zu führen. Sie untersuchen die verschiedenen Theorien, die in dieser Zeit entstanden sind, und untersuchen, wie diese wiederum zu utopischen Visionen führten, die sowohl die Möglichkeit gesellschaftlicher Reformen als auch Repressionen mit sich brachten. Die Wurzeln unseres heutigen Diskurses über Religion, Säkularisierung, Ungleichheit, Bildung und Umwelt liegen alle in den Entwicklungen des Axialzeitalters. Das Verständnis dieser Übergangsepoche, so die Autoren, ist nicht nur ein akademisches Projekt, sondern ein humanistisches Unterfangen.