Bewertung:

Das Buch „Tokugawa Religion“ von Robert Bellah enthält eine komplexe Analyse der Beziehung zwischen Religion und der sozioökonomischen Entwicklung Japans während der Tokugawa-Zeit. Während viele Leser die These faszinierend und die kulturellen Einblicke wertvoll finden, wurde das Buch wegen seiner dichten und anspruchsvollen Sprache sowie wegen seiner Beschränkungen in Bezug auf Referenzen und den Umfang seiner Analyse kritisiert. Trotz seiner grundlegenden Bedeutung für die Japanologie stellen einige zeitgenössische Leser seine Relevanz für das heutige Verständnis und die heutige Wissenschaft in Frage.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben und gut recherchiert; nutzt effektiv komplexe kulturelle Analysen.
⬤ Bietet interessante Einblicke in die japanische Ehrenkultur und die historischen Wurzeln des modernen Japan.
⬤ Bietet bedeutende wissenschaftliche Beiträge, einschließlich Vergleiche mit anderen Kulturen und Religionen.
⬤ Denkanstoßende These, die japanische religiöse Überzeugungen mit wirtschaftlicher Entwicklung verbindet.
⬤ Empfohlen für alle, die sich ernsthaft für Japanstudien interessieren.
⬤ Schwierig zu lesen aufgrund des komplexen Vokabulars und der dichten Sprache.
⬤ Begrenzte bibliografische Angaben und Rückgriff auf veraltete Quellen.
⬤ Einige Kritiker bemängeln die ideologische Voreingenommenheit und die mangelnde Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Wissenschaft.
⬤ Das Buch mag heute weniger relevant erscheinen, da es an Verbindungen zu modernen Theorien und Praktiken mangelt.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Tokugawa Religion
Robert N. Bellahs klassische Studie Tokugawa Religion ist für Japan das, was Max Webers Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus für den Westen war.
Als einer der führenden Kenner der japanischen Geschichte und Kultur erklärt Bellah, wie die Religion in der Tokugawa-Periode (160-1868) den Grundstein für Japans moderne Industriewirtschaft legte, und räumt mit zwei falschen Vorstellungen über die japanische Modernisierung auf: dass sie mit der Ankunft von Admiral Perry im Jahr 1868 begann und dass sie sich aufgrund der hervorragenden japanischen Fähigkeit zur Nachahmung rasch entwickelte. In diesem aufschlussreichen Werk zeigt Bellah, wie die einheimischen Lehren des Buddhismus, Konfuzianismus und Shintoismus Formen der Logik und des Verständnisses förderten, die für die wirtschaftliche Entwicklung notwendig waren.
Japans aktueller Status als wirtschaftliche Supermacht und industrielles Vorbild für viele im Westen macht dieses bahnbrechende Werk heute noch wichtiger als bei seiner Erstveröffentlichung im Jahr 1957. Mit einer neuen Einleitung des Autors.