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Varieties of Civil Religion
Varieties of Civil Religion war 1980 die jüngste Veröffentlichung auf dem Gebiet der Zivilreligion, für die Robert Bellah Pionierarbeit leistete. Mehr als dreißig Jahre später nimmt das wissenschaftliche Interesse an diesem Thema weiter zu.
Durch die Untersuchung der Kraft der Religion in Politik und Gesellschaft bietet dieses Buch eine vergleichende Behandlung, die das Verständnis der amerikanischen Zivilreligion vertieft und einen Blickwinkel für die Erforschung der Zivilreligion in anderen Gesellschaften bietet, insbesondere in Italien, Mexiko und Japan. Bellah und Hammond zeichnen die historische Entwicklung der typisch amerikanischen Zivilreligion nach und enträtseln dabei ihre manchmal verwirrenden Verwicklungen. Zu den Themen gehört die Überzeugung, dass Amerika ein auserwähltes Land ist und die amerikanische Macht in der Welt mit dem göttlichen Willen identisch ist.
Das Buch untersucht auch das energische Gegengewicht, das sich ungerechten Kriegen widersetzt oder Rassen- und soziale Gerechtigkeit fordert. Insgesamt kann das Wohlergehen einer Zivilreligion ein wichtiger Indikator für das allgemeine Wohlergehen einer Gesellschaft sein.
Die Autoren stellen fest, dass eine Wiederbelebung der öffentlichen Philosophie dringend erforderlich ist, wenn zivilreligiöse Symbole von Ultrakonservativen vereinnahmt werden und die Philosophie des Liberalismus als Leitfaden für das öffentliche oder private Leben weniger geeignet erscheint. Varieties of Civil Religion unterstützt eine solche Wiederbelebung, indem es den religiösen Aspekt unserer zentralen Tradition auf eine nicht-reaktionäre Weise verständlich macht.
Sie bekräftigt auch, dass die amerikanische Zivilreligion mit ihrer tiefen Tradition der Offenheit, Toleranz und ethischen Verpflichtung einen wesentlichen Beitrag zu einer globalen Ordnung der Zivilität und Gerechtigkeit leisten kann.