Bewertung:

Das Buch von Marie-Louise von Franz untersucht Märchen durch die Brille der Jungschen Psychologie und konzentriert sich dabei auf Archetypen und die Heldenreise. Die Autorin verleiht den Geschichten eine persönliche und weibliche Note, macht sie zugänglich und fesselnd, so dass man sich wie ein Kind fühlt, wenn man vorgelesen bekommt, spricht aber auch Themen für Erwachsene an.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben und fesselnd, mit einem unterhaltsamen Ton, der komplexe psychologische Konzepte verständlich macht. Es enthält viele faszinierende Märchen und aufschlussreiche Analysen, die das umfangreiche Wissen und die Erfahrung des Autors widerspiegeln. Es ist zu erwarten, dass die Reihe weitere Bände zu verschiedenen Themen umfasst, um das Verständnis des Lesers zu bereichern.
Nachteile:Der Umfang der Themen könnte sich begrenzt anfühlen, da es Teil einer größeren Reihe ist und es für Leser, die mit von Franz' früheren Werken vertraut sind, zu inhaltlichen Überschneidungen kommen kann. Außerdem könnten einige Leserinnen und Leser der Meinung sein, dass die Erwachsenenthemen in den Märchen nicht für alle Zielgruppen geeignet sind.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Volume 2 of the Collected Works of Marie-Louise von Franz: Archetypal Symbols in Fairytales: The Hero's Journey
Die Gesammelten Werke von Marie-Louise von Franz sind ein 28-bändiges Magnum Opus von einer der führenden Köpfe der Jungschen Psychologie. Auf Band 1, der an ihrem 106. Geburtstag erschien, sollen in den nächsten 10 Jahren 27 weitere Bände folgen. Band 2 befasst sich mit der Heldenreise im Märchen.
Bei der Heldenreise geht es um das große Abenteuer, das zu einem begehrten und schwer zu erreichenden Preis führt. In diesen Märchen wird das Selbst oft als dieser kostbare Preis symbolisiert, und die Mühen des Helden symbolisieren den Prozess der Individuation. In seinen vielen Erscheinungsformen verkörpert der Held die entstehende Persönlichkeit. "In der bewussten Welt ist der Held nur ein Teil der Persönlichkeit - der verachtete Teil - und durch seine Bindung an das Selbst im Unbewussten ist er ein Symbol für die ganze Persönlichkeit."
Von Franz' erstaunliche Kenntnis von Märchen aus aller Welt zeigt, dass das Märchen seine Wurzelfeuchtigkeit aus dem kollektiven Bereich bezieht. Dieser Band setzt fort, wo Band 1 aufgehört hat, denn von Franz beschreibt das Märchen als "schwebend zwischen der göttlichen und der weltlichen Welt (...), was eine geheimnisvolle und trächtige Spannung erzeugt, die äußerste Kraft erfordert, um sie auszuhalten." Der Widerstand der großen Mutter gegen den Helden und seine bescheidene Herkunft sowie die Befreiung der Anima-Figur aus den Fängen des Unbewussten durch den Helden sind universelle archetypische Muster. Die Beute, die der Held erhält, symbolisiert neue Bewusstseinsebenen, die dem Unbewussten abgerungen wurden.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung.
Kapitel 1. Die drei Federn.
Kapitel 2. Der arme Müllerbursche und die Katze.
Kapitel 3. Tritill, Litill und die Vögel.
Kapitel 4. Der Teufel mit den drei goldenen Haaren.
Kapitel 5. Der König des goldenen Berges.
Kapitel 6. Der dumme Iwanko.
Kapitel 7. Die Jungfrau Zar.
Kapitel 8. Der blinde Padischah.
Kapitel 9. Der Junge und die Schlange.
Kapitel 10. Das Rosenmädchen.
Kapitel 11. Der goldene Vogel.
Zwölftes Kapitel. Das goldene Schloss, das in der Luft hing.
Kapitel 13. Der rote Schwan.
Kapitel 14. Die Geschichte von Djihanishah.
Kapitel 15. Djulek Batr.
Kapitel 16. Der Magier Palermo.
Kapitel 17. Das Ende - die Bedeutung des Endes eines Märchens.
Bibliographie.
Verzeichnis der Autoren.
Verzeichnis der Märchen.
Sachregister.