Bewertung:

Das Buch untersucht die Themen Ganzheitlichkeit und Behinderung in der hebräischen Bibel aus anthropologischer und philologischer Sicht. Es untersucht, wie Texte Behinderungen dargestellt haben, und bietet Einblicke in ihre Bedeutung in antiken Kontexten sowie in zeitgenössische Interpretationen. Diese Quelle ist besonders für Wissenschaftler und Personen in religiösen Gemeinschaften wertvoll.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und bietet tiefe Einblicke in die hebräische Bibel zum Thema Behinderung; es schlägt eine Brücke zwischen philologischer Analyse und zeitgenössischen Themen und ist damit sowohl für Akademiker als auch für religiöse Leser relevant. Olyans Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von Behinderung in antiken Texten und stellt marginalisierende Perspektiven in Frage.
Nachteile:Es werden einige Grenzen aufgezeigt, vor allem bei der philologischen Methode, da sie Texte von ihrer breiteren historischen und kontextuellen Bedeutung isolieren kann. Außerdem wird eingeräumt, dass die Motive, die hinter bestimmten Texten stehen, unbestimmt sein könnten, was sich auf die Interpretationen auswirken könnte.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Disability in the Hebrew Bible
Geistige und körperliche Behinderung, die in den Texten der hebräischen Bibel allgegenwärtig sind, werden in dieser Monographie zum ersten Mal gründlich behandelt. Olyan versucht, die besonderen Vorstellungen der hebräischen Bibel darüber, was eine Behinderung ist, und ihre möglichen sozialen Auswirkungen zu rekonstruieren.
Biblische Darstellungen von Behinderung und biblische Klassifizierungsschemata, sowohl explizit als auch implizit, werden mit denen des größeren antiken westasiatischen kulturellen Kontextes der hebräischen Bibel und mit denen der späteren jüdischen Bibelausleger, die die Schriftrollen vom Toten Meer schufen, verglichen. Diese Studie wird dem Leser helfen, ein tieferes und subtileres Verständnis der Art und Weise zu gewinnen, in der biblische Autoren hierarchisch bedeutsame Unterschiede konstruierten und bestimmte Gruppen (z. B.
Personen mit ganzen Körpern) gegenüber anderen (z. B.
Personen mit körperlichen Defekten) privilegierten. Es wird auch untersucht, wie antike Interpreten der hebräischen Bibel wie die Sektierer von Qumran frühere biblische Vorstellungen von Behinderung und frühere Klassifizierungsmodelle für ihre eigenen Kontexte und Zwecke reproduzierten und umgestalteten."