
Animal Rights and the Hebrew Bible
Schreibt die hebräische Bibel den Tieren eine implizite Form von Rechtspersönlichkeit oder Rechtsrechten zu? Wenn ja, welche Tiere - domestizierte oder wilde oder beide - erhalten welche Rechte und zu welchem Zweck? Diese Fragen und die tierbezogene Forschung insgesamt wurden in der Bibelwissenschaft bisher nur zögerlich behandelt. Der Autor Saul M.
Olyan befasst sich zum ersten Mal ausführlich mit diesen Fragen und untersucht, wie die Erkenntnisse der hebräischen Bibel zu den heutigen Debatten über Tierrechte in der Wissenschaft, vor Gericht, in der Öffentlichkeit und in den Religionsgemeinschaften beitragen können. In diesem Buch zeigt Olyan, dass sieben verschiedene biblische Texte den Tieren sowohl eine Rechtspersönlichkeit als auch Rechte zugestehen. Die Rechte, die ihnen verliehen werden, sind hauptsächlich spezifisch und situativ, und die mit ihnen verbundene Rechtspersönlichkeit ist in den meisten Fällen am besten als begrenzt zu charakterisieren.
Dennoch argumentiert er, dass die in diesen Texten beschriebenen Rechte der Tiere echt sind, weil sie nicht von den Bedürfnissen oder Ansprüchen anderer abhängen, nicht verschwinden oder weichen, weil sie mit den Interessen einer anderen Rechtsperson kollidieren, und weil sie nicht ungestraft verletzt werden dürfen. Abschließend geht Olyan der Frage nach, wie die in seinen Analysen untersuchten Bibeltexte verwendet werden können, um die Argumente derjenigen zu erweitern oder zu stärken, die sich in juristischen, akademischen, politischen oder religiösen Bereichen für Tiere einsetzen.