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Ben Katchor: Conversations
Der Schriftsteller Michael Chabon bezeichnete Ben Katchor (geb. 1951) als "den Schöpfer des letzten großen amerikanischen Comics". Katchors Comicstrip Julius Knipl, Real Estate Photographer, der 1988 begann, machte die Leser alternativer Wochenzeitungen auf ihn aufmerksam, ebenso wie eine Reihe von Künstlern, die später öffentliches Ansehen erlangt haben. Mitte der 1990er Jahre brachte NPR Audio-Versionen mehrerer Julius-Knipl-Geschichten, die von Katchor erzählt wurden und in denen Jerry Stiller die Hauptrolle spielte.
Katchor war ein früher Mitarbeiter von RAW und schrieb auch für Forward, den New Yorker, Slate und Wochenzeitungen. Er redigierte und veröffentlichte zwei Ausgaben von Picture Story, die seine eigenen Arbeiten sowie Artikel und Geschichten von Peter Blegvad, Jerry Moriarty und Mark Beyer enthielten. Katchor ist nicht nur Dramatiker, sondern auch Gegenstand von Porträts im New Yorker, Empfänger eines MacArthur "Genius Grant" und eines Guggenheim-Stipendiums sowie Stipendiat der American Academy in Berlin und der New York Public Library.
Katchors Werk wird oft als skurril oder bizarr beschrieben, und der Autor Douglas Wolk hat sein Werk als "ein oder zwei Stufen zu weit" jenseits einer absurden Realität bezeichnet. Und doch findet das Werk bei seinem Publikum Anklang, denn wie bei Knipls Reise durch die Wildnis einer verfallenden Stadt war das Absurde nur das, was sinnvollerweise zur Verfügung stand; das Absurde war die Realität. Julius Knipl, Real Estate Photographer nahm die Themen von Katchors Werk vorweg: die Beschäftigung mit der Vergangenheit, das Interesse an der Schnittstelle zwischen jüdischer Identität und einer säkularen kommerziellen Kultur sowie die Grenzen und Möglichkeiten des städtischen Lebens.