Bewertung:

Das Buch „Benjamin's Crossing“ von Jay Parini ist eine romanhafte Darstellung von Walter Benjamins letzten Lebensjahren, in der sich sein intellektuelles Leben mit persönlichen Erfahrungen vermischt. Die Erzählung ist fesselnd und emotional und fängt die Komplexität von Benjamins Charakter ein, zeigt aber auch einige Grenzen auf, wenn es darum geht, Benjamin im Vergleich zu den lebhaften Persönlichkeiten um ihn herum vollständig zum Leben zu erwecken. Insgesamt ist es eine bewegende Hommage an einen tiefgründigen Denker.
Vorteile:Der Roman wird als wundervoll, magisch und intensiv bewegend beschrieben. Parinis Fähigkeit, Benjamin ein reiches Gefühlsleben zu geben, das sein intellektuelles Streben ergänzt, wird gelobt. Die Prosa wird für ihre atemberaubende Bildsprache und ihren melodischen Fluss gelobt, und die Verwendung mehrerer Perspektiven verleiht dem Roman emotionale Tiefe, insbesondere durch die starken Berichte von Benjamins Zeitgenossen aus erster Hand.
Nachteile:Während der Roman Benjamins Freunde und Bekannte erfolgreich darstellt, sind einige Rezensenten der Meinung, dass Benjamin selbst phlegmatisch und distanziert bleibt, was zu einem Gefühl des Erzählens statt des Zeigens in seiner Schilderung führt. Infolgedessen wird die Hauptfigur nicht so lebendig wie die Nebenfiguren, was den Gesamteindruck seiner Geschichte beeinträchtigen könnte.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Benjamin's Crossing
Der hochgelobte und mittlerweile klassische biografische Roman über die letzten Tage Walter Benjamins - adaptiert als Drehbuch von Jay Parini.
Wir schreiben das Jahr 1940. In den letzten zehn Jahren hat Walter Benjamin, der deutsch-jüdische Kritiker und Philosoph, in einer Bibliothek in Paris, der Stadt, die er liebt, an seinem Meisterwerk geschrieben. Jetzt haben Nazi-Panzer die Vorstädte überrannt, und Benjamin ist gezwungen zu fliehen. Mit einer ramponierten Aktentasche, die sein kostbares Manuskript mit tausend handgeschriebenen Seiten enthält, macht er sich auf den Weg zur Grenze und wird zufällig zu einem jungen Anti-Nazi geführt, der Juden und andere Flüchtlinge über die Pyrenäen nach Spanien bringt, wo sie sich (mit Glück) in die Freiheit nach Portugal oder Südamerika durchschlagen können.
Die spannende Fluchtgeschichte des beliebten biografischen Autors Jay Parini ist wunderbar verwoben mit Vignetten von Benjamins komplexer, kosmopolitischer Vergangenheit: seine privilegierte Kindheit in Berlin, seine Jahre in der deutschen Jugendbewegung, seine Universitätszeit. Seine enge Freundschaft mit Gershom Scholem, dem bedeutenden Gelehrten der jüdischen Mystik, und vielen anderen bekannten Künstlern und Intellektuellen, die zwischen den beiden Weltkriegen zu Benjamins intimem Kreis gehörten. Teils Tragödie, teils dunkle Komödie, erzählt dieser scharfsinnige historische Roman eine der größten und bewegendsten Randgeschichten des Holocausts.