
Realms of Legal Interpretation: Core Elements and Critical Variations
Rechtsnormen können eine bestimmte Form des Verhaltens verbieten, vorschreiben oder zulassen. Das Vertragsrecht beispielsweise informiert die Menschen darüber, wie sie Vereinbarungen treffen, die für beide Seiten verbindlich sind, und daraus ergeben sich rechtliche Anforderungen an ihr Verhalten. Im öffentlichen Recht ermächtigen Rechtsnormen Gesetzgeber und Exekutivbeamte, Normen für die Bürger festzulegen, und geben Richtern die Befugnis, Streitigkeiten durch Anwendung und Auslegung der geltenden Normen zu entscheiden.
In Realms of Legal Interpretation konzentriert sich Kent Greenawalt darauf, wie Gerichte entscheiden, was rechtlich verboten oder erlaubt ist, und wie der Kontext ihre Entscheidungen beeinflusst. Das Problem, so argumentiert er, besteht darin, dass wir uns nicht in allen Einzelheiten über die Standards einig sind, die die Richter der Vereinigten Staaten anwenden sollten, und dies auch nie waren - wie jeder andere haben auch die Richter unterschiedliche Vorstellungen davon, was gesunder Menschenverstand ist. Außerdem stellen die Umstände regelmäßig Hürden auf. Was soll ein Richter zum Beispiel tun, wenn der Wortlaut eines Gesetzes nicht mit der Absicht des Gesetzgebers übereinstimmt oder wenn jemand offensichtlich irrtümlich einen notwendigen Punkt in einem Testament oder Vertrag ausgelassen hat? Verschiedene Richter reagieren unterschiedlich. Greenawalt ist sich bewusst, dass sich die Gerichte nie auf einen einheitlichen Ansatz für die Anwendung von Normen und die Auslegung von Gesetzen einigen werden. Sein Ziel ist es, ein umfassendes, benutzerfreundliches Modell für die sinnvolle Behandlung schwieriger Fälle sowohl im öffentlichen als auch im privaten Recht zu liefern. Ebenso wichtig ist, dass das Buch auch Nicht-Juristen einen prägnanten Leitfaden für die wichtigsten Formen der Rechtsauslegung bietet.
Letztlich stellt Realms of Legal Interpretation eine prägnante Zusammenfassung von Greenawalts zahlreichen Arbeiten über die Theorien dar, die die Rechtsauslegung im amerikanischen Rechtssystem verankern.