Bewertung:

Sinclair McKays Buch „Berlin“ bietet eine detaillierte und emotionale Darstellung der turbulenten Geschichte der Stadt von 1919 bis 1989, wobei der Schwerpunkt auf dem Zweiten Weltkrieg und dem Fall Berlins liegt. Die Erzählung wird bereichert durch persönliche Geschichten und eine lebendige Darstellung der menschlichen Erfahrungen während dieser chaotischen Zeit. Einige Leser fühlen sich jedoch durch die Betonung des Zweiten Weltkriegs in die Irre geführt und empfinden das Buch als uneinheitlich, da bestimmte Erwartungen hinsichtlich der Berichterstattung über andere Epochen nicht erfüllt werden.
Vorteile:⬤ Gut geschriebene und fesselnde Erzählung
⬤ sehr gut lesbar mit klarem, konversationellem Schreibstil
⬤ reich an persönlichen Geschichten und historischen Details
⬤ bietet eine visuelle Erfahrung der Geschichte Berlins
⬤ informativ über die Auswirkungen der großen Ereignisse auf den Einzelnen.
⬤ Der Schwerpunkt liegt auf dem Zweiten Weltkrieg, was zu einem Ungleichgewicht in der Berichterstattung über andere historische Perioden führt
⬤ einige Leser fanden den Umfang des Buches irreführend
⬤ lange Kapitel, die sich ziellos anfühlen können
⬤ es fehlt die Würdigung von Schlüsselfiguren des Falls der Berliner Mauer wie Ronald Reagan
⬤ einige Abschnitte scheinen übereilt oder unterentwickelt.
(basierend auf 17 Leserbewertungen)
Berlin: Life and Death in the City at the Center of the World
Sinclair McKays Porträt von Berlin ab 1919 erforscht die umfassende menschliche Geschichte der Stadt, vom Ende des Ersten Weltkriegs bis zur Blockade, dem Bau der Mauer und darüber hinaus.
Sinclair McKays Berlin beginnt damit, dass er den Leser in das Jahr 1919 zurückversetzt, als die Stadt aus dem Schatten des Ersten Weltkriegs hervortrat und zu einem außergewöhnlichen Synonym für die Moderne wurde - in Kunst, Kino, Architektur, Industrie, Wissenschaft und Politik. Er zeichnet die Geschichte der Stadt bis zum Aufstieg Hitlers und der Schlacht um Berlin nach, die mit der endgültigen Eroberung der Stadt im Jahr 1945 endete. Es war ein Schlüsselmoment der modernen Weltgeschichte, doch jenseits der globalen Auswirkungen gab es Tausende von individuellen Leidensgeschichten. Von den zahllosen Frauen, die in den Händen der sowjetischen Soldaten alptraumhafte Qualen erleiden mussten, bis hin zu den Jungen im Teenageralter, die mit Stahlhelmen ausgestattet waren, die für ihre Köpfe zu groß waren, und mit Gewehren, die für ihre Hände zu groß waren, lässt McKay die Leser in die menschliche Katastrophe eintauchen, die die Modernität der Straßen zerstörte und das, was einst die fortschrittlichste Stadt der Welt war, in Trümmer legte.
Inmitten der Zerstörung war auch ein kollektiver Instinkt am Werk - eine Entschlossenheit, nicht nur den Rhythmus des städtischen Lebens wiederherzustellen, sondern auch seine wilde Kreativität. In Berlin wächst heute die dringende Erkenntnis, dass den Zeugnissen der einfachen Bürger von 1919 an mehr Bedeutung beigemessen werden sollte. Dass die Hausfrauen, Büroangestellten, Fabrikarbeiter und überschwänglichen Jugendlichen, die diese Jahre der erschreckenden - und für manche anfangs beglückenden - Transformation miterlebten, gehört werden sollten. Das aufregende, jugendliche Berlin, das wir heute sehen, ist geprägt von Anklängen, die in jenen schrecklichen Strudel zurückreichen. In dieser neuen Geschichte Berlins verwischt Sinclair McKay die Grenzen zwischen den Generationen von Berlinern und lässt ihre Stimmen wieder zu Wort kommen, um ein fesselndes, lebendiges Porträt des Lebens in dieser Stadt zu schaffen, die im Zentrum der Welt lag.