Bewertung:

Cahokia Jazz ist ein alternativer historischer Noir-Krimi, der im Cahokia der 1920er Jahre spielt, wo die amerikanischen Ureinwohner eine wichtige Rolle in der Gesellschaft einnehmen. Die Geschichte folgt Joe Barrow, einem gemischtrassigen Detektiv, der inmitten der komplexen rassischen und politischen Spannungen dieser Zeit einen rituellen Mord untersucht. Während viele Leser die fantasievolle Weltgestaltung, die Tiefe der Charaktere und die fesselnde Prosa des Buches loben, kritisieren andere, dass es zu langatmig ist und das Erzähltempo zugunsten umfangreicher historischer und kultureller Ausführungen geopfert wird.
Vorteile:Einzigartige und fantasievolle alternative Geschichte mit reichem Weltenbau.
Nachteile:Komplexe, glaubwürdige Charaktere, insbesondere der Protagonist Joe Barrow.
(basierend auf 45 Leserbewertungen)
Von "einem der originellsten Köpfe der Gegenwartsliteratur" (Nick Hornby) liefert der Bestsellerautor und preisgekrönte Autor von Golden Hill einen Noir-Kriminalroman, der in den 1920er Jahren spielt und die Frage aufwirft, wie die amerikanische Geschichte verlaufen wäre, wenn die einheimische Bevölkerung nicht dezimiert worden wäre, sondern gediehen wäre.
Wie sein früherer Roman Golden Hill ist auch Francis Spuffords Cahokia Jazz in einer anderen Version Amerikas angesiedelt, jetzt durch die Linse einer subtil veränderten Welt der 1920er Jahre - eine vollständig erdachte Welt voller Nebel, Zigarettenrauch, zweifelhafter Motive, Gefahren und dunkler Taten. Und mit der Hauptfigur Joe Barrow haben wir einen Helden von wahrhaft epischem Ausmaß, eine geplagte Seele, in die man sich verlieben kann, während man von einer treibenden und brillant gewundenen Handlung mitgerissen wird.
In einer verschneiten Nacht am Ende des Winters finden Barrow und sein Partner eine Leiche auf dem Dach eines Wolkenkratzers. Unten läuten die Glocken der Straßenbahn, die Pfeifen der Fabriken ertönen, die Amerikaner trinken in den Speakeasies und tanzen zum Rhythmus der modernen Zeit. Aber dies ist Cahokia, die alte Stadt der Ureinwohner am Mississippi, die als wimmelnde Industriemetropole weiterlebt, gefüllt mit Menschen aller Rassen und Glaubensrichtungen. Unter ihnen herrscht Frieden. So gut wie. Doch die Leiche auf dem Dach wird eine dramatische Woche auslösen, in der diese veränderte Welt ihre Geheimnisse preisgibt und zu den Klängen von Jazz-Klarinetten und jammernden Straßenbahnen entweder in den Untergang oder in die Wiedergeburt geführt wird.