
Carl Schmitt: Politics and Theory
Gottfried betrachtet Carl Schmitt als Kritiker des modernen Liberalismus und als Verteidiger des Nationalstaates, der die abendländischen historischen und politischen Traditionen sorgfältig untersucht hat.
Gottfried wendet sich gegen die Ansicht, Schmitt sei ein bloßer Polemiker gewesen, der die deutsche Demokratie untergraben wollte. Stattdessen argumentiert er, dass Schmitt den Liberalismus und die Demokratie aus einer höchst reflektierten Position heraus kritisierte, die analytische Tiefe mit erstaunlicher Gelehrsamkeit verband.
Das Buch zeigt, dass fast alle Kritiker Schmitts versuchen, den Kern seiner Beobachtungen abzulenken, indem sie seine unangenehmen politischen Assoziationen und angeblich verborgenen Motive betonen. Diese neue Quelle bietet auch eine nützliche Bibliographie der Sekundärliteratur, die sich mit Carl Schmitts Werk befasst. Gottfrieds Buch ist die bisher umfassendste Studie, die sich mit den wichtigsten Kritikpunkten an Schmitts Politikverständnis auseinandersetzt.
Das Buch unterstreicht auch einen Punkt, der von George Schwab und anderen neueren Biographen hervorgehoben wurde: dass Schmitt einige seiner schärfsten Kritiken an der liberalen Demokratie äußerte, als er noch ein Verteidiger der Weimarer Republik war. Dieses Buch ist eine ausgezeichnete bibliografische Quelle und sollte jeden ansprechen, der sich für deutsche Politik interessiert, sowie Spezialisten für politische Theorie und internationale Beziehungen.