Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche Untersuchung der Geschichte der chemischen Kriegsführung, beginnend mit dem Ersten Weltkrieg, und behandelt wichtige Fälle im Laufe der Geschichte, einschließlich des begrenzten Einsatzes im Zweiten Weltkrieg und in anderen Konflikten. Es hebt die Komplexität und die Beschränkungen hervor, die mit dem Einsatz chemischer Munition verbunden sind.
Vorteile:Umfassende Darstellung eines vernachlässigten Themas der Kriegsgeschichte, detaillierte historische Darstellung ab dem Ersten Weltkrieg, Einblicke in die Zurückhaltung der Großmächte beim Einsatz chemischer Waffen.
Nachteile:Die Darstellung konzentriert sich möglicherweise stark auf die Fälle von Zurückhaltung und weniger auf die allgemeineren Implikationen oder ethischen Überlegungen der chemischen Kriegsführung.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Chemical Warfare: A Study in Restraints
Nach dem 11. September 2001 beschäftigt der potenzielle Terror von Massenvernichtungswaffen - von atomaren, biologischen und chemischen Waffen bis hin zu schmutzigen Bomben - die Experten für nationale Sicherheit.
In Chemical Warfare stellt Frederic J. Brown einen überzeugenden, innovativen Rahmen vor, um die historischen Kräfte zu verstehen, die den Einsatz von Massenvernichtungswaffen eingeschränkt haben, und wie sie auch heute noch von Bedeutung sind. Er analysiert beide Weltkriege und argumentiert, dass die Hemmnisse für den Einsatz komplex und oft unvorhersehbar waren und von der Politik bis zur Technik reichten.
Der Autor bietet eine detaillierte Untersuchung der amerikanischen Politik der chemischen Kriegsführung, wie sie von der Industrie und der öffentlichen Meinung sowie der nationalen und militärischen Führung geprägt wurde. Die Gliederung des Buches in drei Teile spiegelt die Bedeutung der Erfahrungen auf dem Schlachtfeld während des Ersten Weltkriegs und der internationalen politischen Beschränkungen wider, die sich in der Zwischenkriegszeit entwickelten und in der "No First Use"-Politik der Großmächte im Zweiten Weltkrieg gipfelten.
In Teil I wird der Einsatz chemischer Waffen im Ersten Weltkrieg untersucht, da er die nachfolgenden nationalen politischen Entscheidungen beeinflusste. Teil II konzentriert sich auf die Entwicklung der politischen, militärischen, wirtschaftlichen und psychologischen Beschränkungen von 1919 bis 1939. Teil III befasst sich mit dem Zweiten Weltkrieg während zweier kritischer Perioden: 1939 bis Anfang 1942, als die Rahmenbedingungen des Krieges weitgehend ohne amerikanischen Einfluss festgelegt wurden.
Und das im Jahr 1945, als die Vereinigten Staaten keine glaubwürdige Drohung mit Vergeltungsmaßnahmen hatten, die sie vom Einsatz chemischer Waffen auf dem Schlachtfeld hätte abhalten können. Geschrieben auf dem Höhepunkt der Kontroverse über den Einsatz chemischer Waffen durch die USA in Vietnam, bietet Chemical Warfare eine wertvolle historische Perspektive, die in ihrer Analyse der chemischen und auch nuklearen Politik heute genauso relevant ist wie zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung.