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China and the American Dream
Von der "Roten Bedrohung" bis zum Platz des Himmlischen Friedens haben die Vereinigten Staaten und China seit langem eine emotional turbulente Beziehung. Richard Madsens freimütige und innovative Untersuchung der moralischen Geschichte der Beziehungen zwischen den USA und China zielt auf die Kräfte ab, die diese überraschend starke Verbindung zwischen zwei auffallend unterschiedlichen Nationen geformt haben. Indem er sein Fachwissen als Sinologe mit der in Habits of the Heart und The Good Society entwickelten Vision von Amerika kombiniert, untersucht Madsen die kulturellen Mythen, die die Wahrnehmung der Menschen beider Nationen in den letzten fünfundzwanzig Jahren geprägt haben.
Der vorherrschende amerikanische Mythos über China, der in den 1960er Jahren entstand, sah den Siegeszug westlicher Ideale wirtschaftlicher, intellektueller und politischer Freiheit in der ganzen Welt voraus. Nixons Besuch in China nährte diese Vorstellung, und in den 1980er Jahren trug sie dazu bei, Amerikas Hoffnung auf eine eigene demokratische Identität aufrechtzuerhalten. In der Zwischenzeit konzentrierte sich die chinesische Populärkultur auf die USA, insbesondere auf amerikanische Konsumgüter - Coca-Cola wurde von der People's Daily als "Kapitalismus in einer Flasche" beschrieben.
Heute sind wir mit einem neuen globalen institutionellen und kulturellen Umfeld konfrontiert, in dem die alten Mythen weder für die Amerikaner noch für die Chinesen mehr funktionieren. Madsen bietet uns einen Rahmen, um über das Verhältnis zwischen demokratischen Idealen und wirtschaftlichen/politischen Realitäten in der Welt nach dem Kalten Krieg nachzudenken. Was er vorschlägt, ist nicht weniger als die Grundlage für den Aufbau einer öffentlichen Philosophie für die entstehende Weltordnung.