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Choreographies of Multilingualism - Writing and Language Ideology in Singapore
Singapur verfügt über einen komplexen Sprachenmix und ist daher ein ergiebiger Ort für die Untersuchung von Mehrsprachigkeit und mehrsprachiger Gesellschaft. Insbesondere die Schrift ist ein Schlüsselmedium bei der Herstellung der mehrsprachigen Ordnung des Landes - ein Medium, das häufig dazu verwendet wird, Sprachbeziehungen für den öffentlichen Konsum zu organisieren.
In Choreographien der Mehrsprachigkeit untersucht Tong King Lee die linguistische Landschaft der geschriebenen Sprache in Singapur - von Straßenschildern und Werbeanzeigen über institutionelle Anthologien und textbasierte Erinnerungsstücke bis hin zu Sprachfibeln und Poesie in den sozialen Medien -, um die zugrunde liegenden Sprachideologien aufzudecken und zu zeigen, wie diese Ideologien in politischen Spannungen zum Tragen kommen. Das Buch analysiert die konkurrierenden offiziellen und bürgernahen Narrative rund um die Mehrsprachigkeit und wählt einen nuancierten Ansatz, um die Marginalisierung, Zelebrierung oder Aneignung von Singlish zu diskutieren. Indem er theoretische Perspektiven aus der Soziolinguistik, der multimodalen Semiotik, der Übersetzungswissenschaft und den Kulturwissenschaften zusammenführt, zeigt Lee, dass Mehrsprachigkeit in Singapur ein aufstrebendes und sich entwickelndes Konstrukt ist, durch das Identitäten und Ideologien verhandelt und artikuliert werden.
Das Buch ist umfassend und interdisziplinär angelegt und leistet einen wichtigen Beitrag zu unserem Verständnis von Sprache in Singapur und im weiteren Sinne zu unserem Verständnis von Mehrsprachigkeit und der Soziolinguistik des Schreibens.