Bewertung:

Das Buch ist eine zutiefst fesselnde Erkundung des Stammes der Guayakí (Aché) durch die Linse des Anthropologen Pierre Clastres. Es befasst sich mit Themen wie Kulturerhalt, Spiritualität und dem Einfluss der Beobachtung von außen auf die indigenen Gesellschaften. Die Erzählung hebt den tragischen Niedergang der Guayakí-Kultur hervor und bietet gleichzeitig Einblicke in ihre Sozialstruktur und Weltanschauung.
Vorteile:⬤ Fesselnder und lyrischer Schreibstil, der den Leser tief berührt.
⬤ Reichhaltige ethnografische Details, die die Guayakí-Kultur zum Leben erwecken.
⬤ Bietet wichtige Einblicke in Themen wie staatenlose Gesellschaften und anthropologische Ethik.
⬤ Die Hintergrundgeschichte der Wiederherstellung des Buches fügt eine faszinierende Ebene hinzu.
⬤ Hebt das Engagement des Autors hervor, die Notlage des Guayakí-Volkes zu dokumentieren und sich für sie einzusetzen.
⬤ Einige Leser könnten den Ansatz des Autors zur Teilnahme und Beobachtung problematisch oder ethisch fragwürdig finden.
⬤ Kritik an der Gültigkeit des Berichts aufgrund der begrenzten Sprachkenntnisse der Autorin und der Abhängigkeit von ausgewählten Informanten.
⬤ Einige Abschnitte könnten aufgrund der Komplexität der dargestellten Themen und Theorien schwer zu verdauen sein.
⬤ Es besteht die Befürchtung, dass die kulturellen Erzählungen romantisiert oder zu sehr vereinfacht werden könnten.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Chronicle of the Guayaki Indians
Der verstorbene französische Anthropologe Pierre Clastres beschreibt in romanhafter Ausführlichkeit seine Begegnung mit einem heute verschwundenen paraguayischen Stamm. Pierre Clastres (1934-1979) war einer der angesehensten politischen Anthropologen unserer Zeit.
Chronik der Guayaki-Indianer ist ein Bericht über seine erste Feldforschung in den frühen 1960er Jahren - eine Begegnung mit einem kleinen, einzigartigen und heute verschwundenen paraguayischen Stamm. Von der "Geburt" bis zum "Ende" folgt Clastres den Guayakis in ihrem Alltag, entschlossen, jedes Detail ihrer Geschichte, ihrer Rituale, Mythen und Kultur aufzuzeichnen, um die vielen Fragen zu beantworten, die seine persönlichen Erfahrungen aufgeworfen haben.
Die Chronik der Guayaki-Indianer, die nun zum ersten Mal in englischer Sprache in einer wunderschönen Übersetzung des Schriftstellers Paul Auster vorliegt, wird nicht nur die westlichen akademischen Konventionen, in denen andere Kulturen betrachtet werden, sondern auch die Disziplin der politischen Anthropologie selbst radikal verändern.