Bewertung:

Das Buch „Die Gesellschaft gegen den Staat“ von Pierre Clastres ist eine nachdenklich stimmende und komplexe Untersuchung primitiver Gesellschaften und ihres Widerstands gegen den Staat. Es verbindet Anthropologie mit Philosophie und stellt gängige Vorstellungen von Macht und politischer Entwicklung in Frage. Während einige Leser das Buch als aufschlussreich und bereichernd empfinden, kritisieren andere seine akademische Dichte und seine subjektiven Meinungen.
Vorteile:⬤ Anschaulich und leicht zu lesen.
⬤ Sehr aufschlussreich und unterhaltsam in Bezug auf das Studium der paraguayischen Stämme.
⬤ Clastres ist ein fesselnder Autor, der Philosophie und Anthropologie miteinander verbindet.
⬤ Das Buch ist eine ausgefeilte Kritik an politischen Strukturen und bietet neue Perspektiven auf primitive Gesellschaften, die anarchistisch und egalitär sind.
⬤ Hebt die Muße und Selbstgenügsamkeit bestimmter Stammesgemeinschaften hervor.
⬤ Empfohlen für Leser, die an tiefgreifenden kulturellen Einsichten interessiert sind.
⬤ Die Sprache kann dicht und voller komplexer Terminologie sein, was es für Gelegenheitsleser oder solche ohne Hintergrundwissen in Anthropologie oder Philosophie schwierig macht.
⬤ Einige Leser empfanden das Buch als sehr rechthaberisch und kritisierten den Gebrauch von übermäßigen Adjektiven.
⬤ Es gibt Verweise auf andere Texte, die Vorkenntnisse voraussetzen, so dass sich manche Leser verloren fühlen könnten.
⬤ Das Buch ist möglicherweise nicht für diejenigen geeignet, die nicht an akademischen oder philosophischen Diskussionen interessiert sind.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Society Against the State: Essays in Political Anthropology
Kann es eine Gesellschaft geben, die nicht in Unterdrücker und Unterdrückte unterteilt ist oder die auf staatliche Zwangsapparate verzichtet? In diesem bahnbrechenden Text für Anthropologie und Politikwissenschaft zeigt Pierre Clastres Beispiele südamerikanischer Indianergruppen auf, die zwar keine hierarchische Führung haben, aber dennoch wohlhabend und komplex sind.
Damit widerlegt er die übliche negative Definition der Stammesgesellschaft und stellt ihre Ordnung als radikale Kritik an unserer eigenen westlichen Machtposition dar. Pierre Clastres wurde 1934 geboren und studierte an der Sorbonne.
In den 1960er Jahren lebte er mit indianischen Gruppen in Paraguay und Venezuela. Von 1971 bis zu seinem Tod 1979 war er Studiendirektor an der 0/00cole Pratique des Hautes 0/00tudes in Paris, wo er den Lehrstuhl für Religion und Gesellschaften der südamerikanischen Indianer innehatte.