Bewertung:

Das Buch bietet eine eingehende Analyse von Dantes „Komödie“ durch die Brille der Theologie und konzentriert sich auf spezifische Themen in jedem Teil des Gedichts. Zwar gelingt es dem Autor, verschiedene theologische Fragen zu erhellen, doch haben einige Leser das Gefühl, dass seine ausführlichen Diskussionen über externe Kontexte Dantes ursprüngliches Werk überschatten.
Vorteile:Die detaillierte Erforschung der theologischen Themen in Dantes „Komödie“ ist gut geschrieben und stützt sich auf eine Fülle von kontextuellen Kenntnissen, die einen Einblick in das intellektuelle Milieu von Dantes Zeit geben.
Nachteile:Überwältigende Konzentration auf externe Quellen auf Kosten von Dantes eigenem Text, keine ausreichenden Zitate aus dem Gedicht, nicht als einführender Leitfaden zu Dantes Werk geeignet.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Dante the Theologian
Das Verständnis von Dante als Theologe im Unterschied zu Dante als Dichter ist bei der Würdigung von Dantes Gesamtwerk vernachlässigt worden. Das ist der Ausgangspunkt dieses wichtigen neuen Buches.
Indem er die Theologie wieder in den Mittelpunkt rückt, argumentiert der Autor, dass Theologen selbst eine überzeugende Quelle finden sollten, wenn sie sich Dante Alighieri zuwenden: sei es als Historiker des christlichen Denkens des vierzehnten Jahrhunderts oder als Interpreten der religiösen Fragen unserer eigenen Zeit. Denys Turner führt seine Leser fachkundig durch die Struktur und den Inhalt der Commedia und zeigt in rasanter und muskulöser Prosa, wie Dantes Ziel bei seinem Meisterwerk darin besteht, zu bewirken, was es bedeutet.
Es ist dieser quasi sakramentale Charakter, der es vor allem zu einem theologischen Traktat macht, dessen Sinn nur durch die Poesie verständlich ist. Turners Dante „weiß, dass sowohl die Poesie als auch die Theologie für die wesentliche Aufgabe notwendig sind und dass das eine ohne das andere unzureichend ist.“.