Bewertung:

Das Buch enthält eine Analyse des Neoliberalismus und seiner Auswirkungen auf die aktuelle politische Landschaft, insbesondere durch die Brille des progressiven Neoliberalismus und seiner Folgen. Es bietet Einblicke in den Aufstieg des Populismus und kritisiert sowohl den rechten als auch den progressiven Neoliberalismus, obwohl es an Tiefe mangelt, wenn es eine klare Vision für eine progressive populistische Bewegung vorschlägt.
Vorteile:Das Buch ist eine schnelle Lektüre, die wertvolle Einblicke in die politische Entwicklung des Neoliberalismus bietet und insbesondere die Dynamik innerhalb des Zweiparteiensystems und seine sozialen, politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen beleuchtet. Es fördert das Verständnis aktueller politischer Konflikte und enthält eine prägnante Kritik an der bestehenden neoliberalen Politik, wobei Gewerkschaften und Frauen als Schlüssel zu möglichen Veränderungen dargestellt werden.
Nachteile:Viele Leser empfinden das Buch als oberflächlich und repetitiv, wobei die Hauptargumente schon auf den ersten Seiten leicht zu erfassen sind. Kritiker bemängeln, dass es keine substanziellen Lösungen oder eine konkrete Vision für eine fortschrittliche populistische Bewegung bietet, so dass es eher wie eine Kritik als eine umfassende Analyse wirkt. Außerdem hat die kurze Länge des Buches zu Beschwerden über den ungerechtfertigten Preis geführt.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
The Old Is Dying and the New Cannot Be Born: From Progressive Neoliberalism to Trump and Beyond
Der Neoliberalismus zerbricht, aber was wird in seinem Kielwasser entstehen?
Der globale politische, ökologische, wirtschaftliche und soziale Zusammenbruch - symbolisiert durch die Wahl Trumps - hat den Glauben daran zerstört, dass der neoliberale Kapitalismus für die Mehrheit von Nutzen ist. Nancy Fraser untersucht, wie dieser Glaube im späten zwanzigsten Jahrhundert durch das Ausbalancieren von zwei zentralen Grundsätzen aufgebaut wurde: Anerkennung (wer verdient Rechte) und Verteilung (wer verdient Einkommen). Wenn diese Prinzipien ins Wanken geraten, entstehen auf der Linken und der Rechten neue Formen populistischer Außenseiterpolitik.
Dies sind, so Fraser, Symptome der größeren Hegemoniekrise des Neoliberalismus, ein Moment, in dem, wie Gramsci es ausdrückte, "das Alte stirbt und das Neue nicht geboren werden kann".
In einem begleitenden Interview mit Jacobin-Herausgeber Bhaskar Sunkara argumentiert Fraser, dass wir jetzt die Möglichkeit haben, den progressiven Populismus zu einer emanzipatorischen sozialen Kraft aufzubauen.