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The Book of Skin
Die Haut, so argumentiert Steven Connor, war noch nie so sichtbar wie heute. The Book of Skin erforscht die vielfältigen Funktionen der Haut in den Kulturen des Westens. In diesem anschaulich illustrierten Buch stützt sich Connor auf Belege aus einer Vielzahl von Quellen, darunter literarische und andere Formen öffentlicher und privater Schriften, insbesondere medizinische Texte, sowie Malerei, Fotografie und Film, Folklore und Volkslieder.
Aufgrund ihrer neuen Sichtbarkeit war die Haut noch nie so offensichtlich und gleichzeitig so bedroht wie heute. Dieses Dilemma wird nach Connors Ansicht deutlich, wenn wir untersuchen, wie die Haut als Ort der Einschreibung dargestellt und manipuliert wird. Um die ängstliche Auseinandersetzung unserer Kultur mit der Materialität und Sterblichkeit der Haut nachzuzeichnen, reicht Connors Analyse vom menschlichen Körper selbst bis zur Fotografie, von der Lepra des Mittelalters, der Häutung in der Renaissance und der ewigen Syphilis bis zu Kosmetik, plastischer Chirurgie und Hautkrebs.
Connor untersucht die Chromatik von Hautfarbe und Pigmentierung, Erröten, Sonnenbräune, Blässe, Verdunkelung, Tätowieren, Schneiden, das Turiner Grabtuch, die Mumie und den unsichtbaren Mann. Er bietet auch fesselnde Erklärungen dafür, warum bestimmte Farben mit Gefühlen und Zuständen in Verbindung gebracht werden, z. B. Grün für Neid, Violett für Wut und Gelb für Feigheit. Connors Einblicke in das offensichtliche und doch ungewohnte Terrain der Haut und ihren Platz in der westlichen Kultur verdeutlichen die Intensitäten und Abschwächungen der Berührung in der Kulturgeschichte. Das Buch der Haut bestätigt James Joyce' Behauptung, dass "der moderne Mensch eher eine Epidermis als eine Seele hat".