Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche Kritik der deutschen Invasion in Belgien im August 1914, wobei das Hauptaugenmerk auf dem Schlieffen-Plan und seinen Unzulänglichkeiten liegt. Die Autoren analysieren die Fehler bei der Aufklärung, der Kommandostruktur und der logistischen Unterstützung, die die deutsche Strategie untergruben und zu erheblichen Rückschlägen in der Anfangsphase des Ersten Weltkriegs führten. Der gut recherchierte Text enthält detaillierte Karten und Abbildungen, die das Verständnis des Lesers für die diskutierten Ereignisse verbessern.
Vorteile:Das Buch wird für seine hervorragende Kritik und detaillierte Analyse gelobt, die neue Einblicke in die deutschen Operationen in Belgien gewährt. Es enthält eine sorgfältige Untersuchung von Planungsfehlern, mangelhafter Aufklärung und Führungsproblemen und bietet eine gut recherchierte Darstellung. Die militärgeschichtliche Kompetenz der Autoren wird hervorgehoben, und das Buch ist für jeden empfehlenswert, der sich für den Ersten Weltkrieg interessiert.
Nachteile:Einige Leser könnten den Inhalt des Buches als zu technisch und zu dicht empfinden, was für Gelegenheitsleser nicht unbedingt attraktiv ist. Darüber hinaus bedeutet die Konzentration auf spezifische operative Misserfolge, dass breitere strategische Zusammenhänge möglicherweise nicht so tief erforscht werden. Der geringe Umfang des Buches (weniger als 200 Seiten) kann auch dazu führen, dass einige Themen weniger ausführlich behandelt werden.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
The German Failure in Belgium, August 1914: How Faulty Reconnaissance Exposed the Weakness of the Schlieffen Plan
Würde man auf Kriege wetten wie auf Profisportarten oder Pferderennen, wäre das deutsche Militär im August 1914 ein klarer Spitzenreiter gewesen, mit einer jahrhundertelangen Bilanz beeindruckender Siege und einem Generalstab, um den es seine Rivalen beneidet hätten. Das allgemeine Scheitern Deutschlands im ersten Jahr des Ersten Weltkriegs war überraschend und ist nach wie vor häufig Gegenstand von Analysen, die sich meist auf Mängel in Strategie und Politik konzentrieren.
Doch es gab auch institutionelle Schwächen. Dieses Buch untersucht die strukturellen Fehler, die die Deutschen in der entscheidenden ersten Kampagne des Krieges, der Invasion in Belgien, frustrierten.
Zu viel Routine in Planung, Kommando und Ausführung führte zu Gruppendenken, Unflexibilität und zu dem übermütigen Glauben, dass nichts allzu sehr schief gehen könne. Infolgedessen wurde die entscheidende Operation zu einem riskanten Unterfangen mit Folgen, die das deutsche Militär in vier langen Jahren nicht überwinden konnte.