
Ends of Cinema
Zu Beginn des digitalen Zeitalters in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts setzten sich Film- und Medienwissenschaftler mit dem voraussichtlichen Ende dessen auseinander, was als Kino galt: analoge Zelluloidproduktion, verdunkelte öffentliche Kinos, Festivalkultur. Der Begriff des "Endes des Kinos" wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts bereits mehrfach thematisiert - von der Einführung von Ton und Farbe bis zum Aufkommen von Fernsehen und Video - und in Ends of Cinema beleben die Autoren diese Debatte erneut, um über das Ende, aber auch über Richtungen und Neuanfänge des Kinos im 21.
In diesem Band befragen Wissenschaftler an der Spitze der Film- und Medienwissenschaft mehrere potenzielle "Enden" des Kinos: seine Ziele und Räume, seine Beziehung zum Postkino, seine rassistischen Dynamiken und ökologischen Implikationen sowie seine theoretischen und historischen Schlussfolgerungen. Die hier versammelten Wissenschaftler gehen über die vorhersehbare Frage digital versus analog hinaus und stützen sich auf kritische Theorie und historische Forschung, um das Kino neben seinen medialen Begleitern zu betrachten: dem Fernsehen, dem Galerieraum, den digitalen Medien und dem theatralen Umfeld. Ends of Cinema unterstreicht das gemeinsame Projekt der Film- und Medienwissenschaft, sich dem zu öffnen, was verschlossen scheint, und Ansätze, die unzugänglich erscheinen, immer wieder neu zu erfinden.
Mitwirkende: Caetlin Benson-Allott, Georgetown U; James Leo Cahill, U of Toronto; Francesco Casetti, Yale U; Mary Ann Doane, U of California Berkeley; Andr Gaudreault, U de Montr al; Michael Boyce Gillespie, City College of New York; Mark Paul Meyer, EYE Filmmuseum; Jennifer Lynn Peterson, Woodbury U, Los Angeles; Amy Villarejo, Cornell U.