Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende Analyse der Südstaatenpolitik von den 1950er Jahren bis zum Jahr 2000 und stellt den Begriff des Southern Exceptionalism und die Vorstellung in Frage, dass rassistische Dynamiken allein für den politischen Wandel hin zur Republikanischen Partei verantwortlich waren. Stattdessen wird die Rolle wirtschaftlicher Veränderungen bei diesem Wandel betont.
Vorteile:Die Autoren verwenden eine gründliche multivariate Regressions-Logit-Analyse und liefern überzeugende empirische Daten, die ihre Argumente stützen. Sie entlarven die vereinfachte Sichtweise der Demokratischen Südstaatenstrategie und präsentieren ein nuanciertes Verständnis der Verschiebung der politischen Zugehörigkeit im Süden, die in erster Linie von wirtschaftlichen Faktoren und nicht allein von der Ethnie bestimmt wurde.
Nachteile:Während das Buch ein überzeugendes Argument präsentiert, das die wirtschaftlichen Faktoren betont, wurde es dafür kritisiert, dass es die bedeutende Rolle der Ethnie in den frühen politischen Ausrichtungen der 1950er Jahre herunterspielt. Einige Rezensenten argumentieren, dass trotz wirtschaftlicher Einflüsse die Rassenpolitik in dieser Zeit immer noch ein entscheidendes Element war und dass die Darstellung der Autoren die komplexe historische Dynamik zu stark vereinfacht.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
End of Southern Exceptionalism: Class, Race, and Partisan Change in the Postwar South
Der Wandel in der Politik der Südstaaten nach dem Zweiten Weltkrieg veränderte nicht nur das politische Leben dieser besonderen Region, sondern das der gesamten Nation. Bislang wurde der entscheidende Wechsel in der politischen Zugehörigkeit der Südstaaten von den Demokraten zu den Republikanern von Wissenschaftlern und Journalisten als Gegenreaktion der Weißen auf die Bürgerrechtsrevolution erklärt.
In diesem mythenumwobenen Buch widerlegen Byron Shafer und Richard Johnston diese Sichtweise, die bis zu V. O. Key in seinem klassischen Buch Southern Politics zurückreicht. Die wahre Geschichte ist vielmehr die einer dramatischen Klassenumkehr, die in den 1950er Jahren begann und alles andere mit sich zog. Wo einst die Armen die Republikaner und die Reichen die Demokraten wählten, kehrte sich dieses Muster um, als die wirtschaftliche Entwicklung zum Motor der republikanischen Gewinne wurde. Die Aufhebung der Rassentrennung, die nie weit vom Kern der Geschichte entfernt war, bremste diese Gewinne oft eher aus, als dass sie sie beflügelte.
Dieses Buch, das die Erforschung der Südstaatenpolitik aufrütteln wird, wird auch zur Pflichtlektüre für Experten und politische Strategen werden, für alle, die darüber streiten, was nötig ist, um den Süden zu führen.