Bewertung:

In den Rezensionen zu „And the Treachery of Memory“ werden die tiefgreifenden Auswirkungen auf die Holocaust-Forschung, die Relevanz für zeitgenössische Justizfragen und die aufschlussreiche Analyse der historischen Prozesse hervorgehoben. Einige Rezensenten kritisieren jedoch den verworrenen Schreibstil, der das Engagement der Leser behindern könnte.
Vorteile:Hervorragender Einblick in die Holocaust-Forschung, fesselnde Schilderung bedeutender Prozesse, Erforschung juristischer Prozesse in Bezug auf noch nie dagewesene Verbrechen, unverzichtbar für Studenten und Praktiker des Völkerrechts und bietet einen neuen Rahmen für das Verständnis zeitgenössischer Justizfragen.
Nachteile:Die mühsame Sprache und der umständliche Schreibstil, insbesondere der übermäßige Gebrauch des Passivs und der Bezugnahme auf die dritte Person, erschweren die Lektüre des Textes und könnten ein breiteres Publikum abschrecken.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
The Memory of Judgment: Making Law and History in the Trials of the Holocaust
Dieses eindringliche Buch bietet die erste detaillierte Untersuchung der Reaktion des Rechts auf die Verbrechen des Holocaust. In anschaulicher Prosa bietet es eine faszinierende Studie über fünf exemplarische Verfahren - den Nürnberger Prozess gegen die wichtigsten Nazi-Kriegsverbrecher, die israelischen Prozesse gegen Adolf Eichmann und John Demjanjuk, den französischen Prozess gegen Klaus Barbie und den kanadischen Prozess gegen den Holocaust-Leugner Ernst Zundel.
Diese Prozesse, so die These des Buches, waren „Schauprozesse“ im weitesten Sinne: Sie sollten sowohl den Angeklagten als auch der Geschichte und der Erinnerung an den Holocaust gerecht werden. Aufschlussreich untersucht Lawrence Douglas, wie Staatsanwälte und Geschworene darum kämpften, noch nie dagewesene Verbrechen einem juristischen Urteil zu unterwerfen und dabei die Interessen von Gerechtigkeit und Pädagogik miteinander zu vereinbaren. Gegen die Angriffe von Kritikern wie Hannah Arendt verteidigt Douglas die Nürnberger und Eichmann-Prozesse als phantasievolle, wenn auch mangelhafte Antworten auf extreme Verbrechen.
Im Gegensatz dazu zeigt er, wie sich die Demjanjuk- und Zundel-Prozesse in ein Desaster didaktischer Legalität verwandelten und genau die Geschichte vernebelten, die sie eigentlich beleuchten sollten. In ihren Erfolgen und Unzulänglichkeiten, so Douglas, haben diese Verfahren unser Verständnis sowohl des Holocausts als auch des juristischen Prozesses verändert - und den Wert und die Grenzen des Strafprozesses als didaktisches Mittel aufgezeigt.