
Commemorating Conflict: Models of Remembrance in Postwar Croatia
Kroatien, eine der jüngsten Nationen Europas und jüngstes Mitglied der Europäischen Union, formte seine nationale Identität im so genannten Heimatkrieg, dem blutigen Bürgerkrieg, der zwischen 1991 und 1995 tobte und schließlich zur Unabhängigkeit von Jugoslawien führte. Seitdem hat sich eine Kultur des Gedenkens an den Krieg herausgebildet, die das heutige Kroatien weiterhin prägt und definiert.
Dieses Buch konzentriert sich auf die Praktiken, die im Mittelpunkt dieses anhaltenden Gedenkprozesses stehen. Es befasst sich mit drei Handlungsfeldern: Kriegsgedenkmuseen als offizielle Räume für die sich wandelnde Vermittlung der öffentlichen Erinnerung an den Krieg; die Stadt Vukovar als einzigartiger Ort einer gespaltenen, politisierten Erinnerungskultur; und subjektive Formen der Zeugenschaft, wie Memoiren und satirische Karikaturen, die öffentliche Diskurse der Kriegserinnerung bestätigen und herausfordern.
Das Buch stützt sich auf die neuesten methodischen Ansätze der Museologie, der Gedächtnisforschung und der politischen Forschung in Mitteleuropa und auf dem Balkan sowie auf Autobiographien und Selbstbeschreibungen. Es macht erstmals wichtige Primär- und Sekundärtexte in kroatischer Sprache für ein englischsprachiges Publikum zugänglich und stellt damit eine nützliche Quelle für ein fundiertes Verständnis der Stellung Kroatiens im heutigen Europa dar.