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The Specter of Materialism: Queer Theory and Marxism in the Age of the Beijing Consensus
In den letzten Jahren scheint die Queer-Theorie eine materialistische Wende vollzogen zu haben, weg von Fragen der Repräsentation und Performativität hin zu Fragen der Enteignung, der Prekarität und der unterschiedlichen Verteilung von Lebenschancen. Trotz dieses Wandels wird die Queer-Theorie immer wieder in das liberale Projekt des Diversitätsmanagements eingebunden.
Diese theoretische und politische Schwäche, so argumentiert Petrus Liu, rührt von einem unvollständigen Verständnis der zeitgenössischen kapitalistischen Transformationen her, in deren Mittelpunkt China steht. In The Specter of Materialism (Das Gespenst des Materialismus) stellt Liu zentrale Prämissen der klassischen Queer-Theorie und des Marxismus in Frage und wendet sich einer Analyse des Peking-Konsenses - der jüngsten Mutation des globalen Kapitalismus - zu, um eine neue Theorie der politischen Ökonomie der Sexualität zu entwickeln.
Liu untersucht, wie die Beziehungen zwischen Geschlecht und Sexualität neu konfiguriert werden, um den Bedürfnissen des Kapitals in neuen Regimen der Akkumulation und Enteignung gerecht zu werden, und zeigt, dass die sich entwickelnden US-amerikanisch-asiatischen Wirtschaftsbeziehungen das Entstehen neuer queerer Identitäten und akademischer Theorien prägen. Auf diese Weise bietet er eine neue Geschichte kollektiver Kämpfe, die einen transnationalen Rahmen für das Verständnis des Zusammenhangs zwischen Queerness und materiellem Leben bietet.