Bewertung:

Das Buch ist eine Sammlung von Aufsätzen, die die 200-jährige Geschichte der Zeitung Guardian reflektieren, wobei der Schwerpunkt eher auf den jüngsten Ereignissen als auf der tieferen Geschichte liegt. Während die meisten Aufsätze gut dokumentiert und von hoher Qualität sind, kommen einige Beiträge in ihren Analysen zu kurz. Das Buch hebt einen Wandel in der Politik des Guardian hervor und kritisiert dessen vermeintlichen Rechtsruck unter der derzeitigen Führung.
Vorteile:⬤ Die meisten Aufsätze sind von hoher Qualität und gut dokumentiert
⬤ bietet eine umfassende Kritik an der jüngsten politischen Haltung des Guardian und an historischen Ungereimtheiten
⬤ wertvolle Einblicke in die Entwicklung der Zeitung und ihre aktuellen Themen.
⬤ Begrenzte Erforschung der Geschichte des Guardian
⬤ einige Aufsätze sind weniger überzeugend oder naiv in ihren Analysen
⬤ erhebliche Auslassungen in Bezug auf wichtige Kritikpunkte und Themen wie Umwelt und Berichterstattung über die Künste.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Capitalism's Conscience: 200 Years of the Guardian
Seit seiner Gründung in Manchester im Jahr 1821 als Reaktion auf das Peterloo-Massaker von 1819 ist der Guardian eine Schlüsselinstitution bei der Definition und Entwicklung des Liberalismus gewesen. Das Klischee des "Guardianista", eines umweltbewussten, Labour wählenden, fortschrittlich gesinnten Angestellten des öffentlichen Sektors, hat sich in der populären Mythologie der britischen Pressegeschichte erhalten.
Doch der Titel hat eine komplexe Geschichte und nimmt eine zweideutige Position zwischen dem Kapital und seinen Gegnern ein. Sie hat sowohl die Notwendigkeit eines furchtlosen, unabhängigen Journalismus vehement verteidigt als auch Dokumente und Festplatten an die Behörden übergeben; sie hat sich in den britischen Medien eine Nische als fortschrittliche Stimme geschaffen, aber auch immer wieder radikalere Projekte der Linken unterdrückt.
Capitalism's Conscience, das anlässlich des 200-jährigen Jubiläums des Guardian veröffentlicht wurde, bringt Historiker, Journalisten und Aktivisten zusammen, um den Beitrag des Guardian zur britischen Politik, Gesellschaft und Kultur - und seine unverwechselbare Art des Zentrismus - zu bewerten. Das Buch kontextualisiert einige der wichtigsten Kontroversen, in die der Titel verwickelt war, und bietet zeitgemäße Einblicke in die Geschichte, die Loyalitäten und die politischen Werte der Publikation.