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The Common Law in Colonial America: Volume IV: Law and the Constitution on the Eve of Independence, 1735-1776
Der bedeutende Rechtshistoriker William E. Nelson zeichnet in seinem vierbändigen Werk The Common Law in Colonial America nach, wie sich die vielen Rechtsordnungen der dreizehn nordamerikanischen Kolonien Großbritanniens allmählich zu einem einzigen amerikanischen System entwickelten. Die verschiedenen kolonialen Systeme, die zunächst aus unterschiedlichen politischen, wirtschaftlichen und religiösen Gründen entstanden waren, näherten sich allmählich einander an, bis man sich in den 1770er Jahren vorstellen konnte, dass alle dreizehn an einer gemeinsamen amerikanischen Rechtsordnung teilhatten, die sich zwar in Einzelheiten, aber in weitaus stärkerem Maße vom englischen Common Law unterschied.
Dieser vierte und letzte Band setzt dort an, wo Band drei endete. Er konzentriert sich auf die Gesetze der dreizehn Kolonien in der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts und auf die verfassungsrechtlichen Ereignisse, die zur Amerikanischen Revolution führten. Nelson untersucht zunächst das Verfahrens- und das materielle Recht und geht auf wichtige Rechtsveränderungen ein, um zu zeigen, wie das koloniale Rechtssystem in der Mitte des 18. Jahrhunderts in weiten Teilen effektiv im Interesse Großbritanniens und seiner dreizehn Kolonien funktionierte.
Anschließend wendet sich Nelson den verfassungsrechtlichen Ereignissen zu, die zur Revolution führten. Hier zeigt er, wie Anwälte ideologische Argumente nicht um ihrer selbst willen einsetzten, sondern um die kolonialen institutionellen Strukturen und die sozioökonomischen Interessen ihrer Mandanten zu schützen. Indem die Anwälte diese Argumente einsetzten, entwickelten sie sie zu einer Verfassungstheorie, die den verfassungsmäßigen Rechten des Gewohnheitsrechts und der lokalen Selbstverwaltung Vorrang einräumte. In diesem Prozess wurden die Anwälte zu Führern der revolutionären Bewegung und zu einer dominierenden politischen Kraft in den neuen Vereinigten Staaten.